Laut Meldungen aus Fernost wird Taiwans größter Reifenproduzent Cheng Shin Rubber Ltd. eine erste Produktionsstätte in Indonesien hochziehen. Laut dem börsennotierten Unternehmen werde man Mitte 2014 ein etwa 110.000 Quadratmeter Grundstück im sich gerade im Aufbau befindenden Industriegebiet Suryacipta bei Jakarta erwerben. Mit dem Fabrikbau soll bis Ende des Jahres durchgestartet werden. Produktionsbeginn ist in der zweiten Jahreshälfte 2015 geplant…
Genaue Angaben über Produktionskapazität etc. gibt es derzeit noch nicht. Auch weichen die kommunizierten Investitionssummen gehörig voneinander ab. Der in Taiwan ansässige China Economic News Service (CENS) nennt eine Summe von 2,36 Milliarden TWD (57,8 Millionen Euro). Die in den USA von Crain Communications Inc. geführte Business-Plattform tirebusiness.com nennt hingegen eine Investitionssumme von 320 Millionen US$ (235,4 Millionen Euro).
In Indonesien baut Cheng Shin Rubber – sowohl mit seiner Premium-Eigenmarke Maxxis als auch CST gut im Fahrradmarkt vertreten – nach einer Produktionsstätte in Vietnam und einer in Thailand bereits seine dritte Fabrik in Südostasien auf. Laut den Taiwanern werden in der Produktionsstätte bei Jakarta vor allem Reifen für den wachsenden indonesischen Motorrad– und Automarkt produziert.
Indonesien ist laut CENS nicht nur der größte Konsumentenmarkt innerhalb des Verbandes Südostasiatischer Nationen ASEAN, sondern mit einem dortigen monatlichen Durchschnittseinkommen von 229 US$ (168,50 Euro) auch billiger als „Thailand, Malaysia, China, Indien und den Philippinen“.
Nachgefragt bei der in Europa für Maxxis-Fahrradreifen verantwortlichen Bike Marketing BMG GmbH antwortet Gründer und Geschäftsführer Ulrich Guppenberger, dass ihm keine Informationen über eine Fahrradreifen-Produktion von Cheng Shin in Indonesien vorliegen. Außerdem versichert er: „Maxiss-Fahrradreifen werden weiterhin ausschließlich in Taiwan produziert.“
Schwalbe-Macher Ralf Bohle AG baut hingegen seine Fahrradreifen schon seit Jahren zusammen mit einem Partner in Indonesien.
Text: Jo Beckendorff