Unter anderem wohl auch aufgrund diverser Branchen-Anfragen sah sich das Organisationskomitee der China Internationale Bicycle Exhibition (alias China Cycle) dazu genötigt, vorgestern (25. Februar) noch einmal in einer offiziellen Stellungnahme darauf hinzuweisen, dass seine internationale Fahrradmesse 2020 stattfinden wird – und zwar wie geplant vom 6. bis 9. Mai im Schanghaier National Exhibition and Convention Center (NECC). Hier Auszüge aus der dem RadMarkt vorliegenden Stellungnahme zur diesjährigen 30. China Cycle Show.
In Bezug auf die aktuelle Situation verweist das Organisationskomitee in ihrem politisch korrekten Schreiben auf folgende Punkte bzw. aus China-Sicht Fakten:
1. Der Staat hat eine Reihe von Vorkehrungen zur Prävention und Kontrolle von Epidemien sowie zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung getroffen. Auch eine Reihe von Richtlinien zur geordneten Wiederaufnahme der Arbeit und der Produktion werden herausgegeben. Wir glauben, dass der Staat, da die Epidemie unter Kontrolle ist, weiterhin eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen einführen wird, die neue Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Industrie bringen werden.
2. China ist der weltweit größte Lieferant der Fahrradindustrie. Obwohl die Epidemie den Markt bis zu einem gewissen Grad beeinflussen wird, wird es keinen sturzartigen Rückgang geben. Im Gegenteil, wenn sich die Situation bessert, werden der Markt und die Konsumenten einen schnellen Wachstumstrend zeigen.
3. Als größtes Land in der Fahrradindustrie sind sein Status und seine Rolle unersetzlich. Je schwieriger es ist, desto mehr sollten wir die Initiative ergreifen, um Verantwortung für das Gedeihen des internationalen Fahrradmarktes und die Stärkung des industriellen Austausches und der Zusammenarbeit zu übernehmen.
4. Nach 30 Jahren des Aufs und Abs und der gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten hat sich die China Cycle Show nicht nur zu einer Plattform für die Ausstellung von Produkten und den Austausch von Geschäften entwickelt, sondern auch zu einem Fenster für Unternehmen, um ihre Marke und Stärke zu präsentieren. Aus diesem Grund haben wir die Pflicht und Verantwortung, diese Plattform und dieses Fenster zu erhalten.
Was Sorgen bereitet
Was das Organisationskomitee aber auch im Augen behalten werde sei folgendes:
1. Der genaue Zeitpunkt für die Verschiebung des Treffens der Nationalen Volksvertreter und der Nationalen Politischen Beratungskonferenz in diesem Jahr ist nicht festgelegt worden.
2. Der Zeitpunkt der 127. Nationalen Import- und Exportmesse ist noch nicht festgelegt worden.
3. Die relevanten Parteien in Shanghai haben die im April und Mai stattfindenden Ausstellungen nicht angepasst.
4. Der Staat führt einschlägige Politiken und Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung von Wirtschafts- und Handelsaktivitäten ein.
Aktuelle Schlussfolgerung
O-Ton im vorliegenden Schreiben (und trotz auch oben genannter Hürden): »Ausgehend von den oben genannten Punkten liegt die China Cycle 2020 weiterhin im Zeitplan und treibt verschiedene Vorbereitungen aktiv und stetig voran.«
So würde der Chinesische Fahrradverband CBA und das Organisationskomitee mit Blick auf die Messebesucher »über verschiedene Kanäle die Verbindung zu den relevanten ausländischen Branchenorganisationen und Institutionen verstärken und den zuständigen staatlichen Stellen aktiv Bericht erstatten, um entsprechende Unterstützung und Hilfe zu erhalten«.
Des Weiteren werde man dem Mantra »Schwierigkeiten gemeinsam überwinden und Erfolge gemeinsam teilen« folgend »die Forderungen aller Seiten aufnehmen, diesbezüglichen Lösungen große Aufmerksamkeit zukommen lassen und uns zur Überwindung der Schwierigkeiten zusammenschließen«.
Last but not least werde man »die Veränderungen der epidemischen Situation aufmerksam verfolgen und rechtzeitig relevante Informationen veröffentlichen«.
Best Case: ein Trip, zwei Messen
Letztendlich noch der RadMarkt-Hinweis, dass die von Taipei Cycle Show-Organisator Taitra angebotene diesjährige Taiwan-Messealternative »Taipei Cycle+ & Taispo + 2020 Special Edition« nach wie vor für den 14. bis 16. Mai festgezurrt ist. Wenn (Stichwort »worst case«) beide Veranstaltungen (China- und Taiwan Special Edition-Messe) nicht doch noch durch den Corona-Virus ausgebremst werden, werden sie demnach in einem Abstand von gerade einmal fünf Tagen stattfinden. So könnte es sich (Stichwort »best case«) für Besucher aus Übersee auch anbieten, beide Messen hintereinander zu besuchen.
Text: Jo Beckendorff, Abb.: China Cycle