Noch bevor die Lieferkette wieder halbwegs geflickt werden konnte, sorgte der Krieg in der Ukraine für eine neue Hürde. Jetzt gesellt sich eine zweite hinzu: trotz aller Vorsichtsmaßnahmen breitet sich das Covid-Mutant Omikron in der »Weltfabrik« China aus. So ist es auch schon in der Wirtschaftsmetropole Shenzhen sowie der Finanzmetropole Shanghai zu ersten Lock-downs gekommen.
Erste Anbieter mit China-Produktion warnen bereits, dass die zur Eindämmung des Ausbruchs durchgeführten radikalen Abriegelungen und Lock-downs von Produktionsanlagen weitere negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben wird. Anders ausgedrückt: die Wiederherstellung der gerissenen Lieferkette wird nochmals hart auf die Probe gestellt. Weitere Lieferverzögerungen sind nicht mehr auszuschließen.
Die sich schnell ausbreitende Omikron-Variante in China betrifft bereits Gebiete, in denen auch Fahrrad-Produkte hergestellt werden. Stellvertretend meldete sich vorgestern (16. März) der börsennotierte mit seiner Fahrradhelm-Sicherheitslösung »Brain Protection System« (BPS) punktende schwedische Anbieter Mips AB mit folgender Meldung zu Wort: »Bis heute sind die finanziellen Auswirkungen der Sperrungen in China begrenzt, jedoch ist die Situation unvorhersehbar. Wenn die Sperrungen über einen längeren Zeitraum andauern, können wir das Risiko von wesentlichen Unterbrechungen in der Lieferkette von Mips nicht ausschließen, die dann auch zu negativen finanziellen Auswirkungen führen könnten.«
Um die Ausbreitung von Covid-19 in Übereinstimmung mit den örtlichen behördlichen Empfehlungen und Vorschriften einzudämmen, beobachte man die Situation genau. Gleichzeitig würde man »alle Anstrengungen unternehmen, um mögliche Störungen unseres Geschäfts zu antizipieren und abzumildern, einschließlich erhöhter Pufferbestände an Produkten und Rohmaterial«.
Text/Fotos: Jo Beckendorff