Auf den Elektrorad-Seminaren im Rahmen von Fahrrad Markt Zukunft in Bremen sprach unter anderem Ulrich Stiller über Clean Air Bike.
Aus dem umfangreichen Victoria-Elektrorad-Programm von Hartje werden drei Exemplare – Rendsburg, Kassel und Koblenz – von CleanAirbike produziert. ÇleanAirBike gehört zum Geschäftsbereich Mobility der Masterflex-Gruppe, in dem unter anderem auch Brennstoffzellen und damit getriebene Cargo-Bikes entwickelt werden. Ulrich Stiller, Marketing- und Vertriebsleiter von CleanAirbike, gab im beinahe voll besetzten Fachbesucher-Seminarabteil des Fahrrad.Markt.Zukunft eine Einführung.
Das Elektrorad Victoria Koblenz hat ein Wechsel-Akku-System: Einen Akku (136,8 Wh) trägt es entnehmbar im Wave-Rahmen an der Sattelstütze, einen zweiten kann man in einer kompakten Tasche am Gepäckträger transportieren.
Das Kassel mit Wave-Rahmen und das Rendsburg mit tiefem Durchstieg arbeiten hingegen mit Gepäckträgerakkus (237,6 Wh). Da sie mit 36 Volt Spannung betrieben werden, bringen die verwendeten 6,6 Ah-Akkus, die in Deutschland bei PSS-Battery gelötet, gepackt und zusammengebaut werden, in etwa genauso viel Reichweite wie ein 10 Ah-Akku in einem 24-V-System: sie haben nämlich einen Energieinhalt von 6,6 Ah * 36 V = 237,5 Wh, und der 10 Ah-Akku im 24V-System kommt auf 10 Ah * 24 V = 240 Wh, das reiche für etwa 40 km. Stiller erwartet, dass sich im kommenden Jahr der Energieinhalt der Akkus noch einmal verdoppelt, also 2011 4,4 Ah in der Gehäusegröße stecken, die heute 2,2 Ah brauchen.
Angetrieben werden die bei CleanAirBike konstruierten Victoria-Räder ausschließlich mit Vorderradmotoren – Stiller zufolge die »Golfklasse« unter den Motorsystemen: vom Handling am einfachsten zu fahren und am einfachsten zu verbauen. Der Heckmotor mache dagegen am meisten Spaß, sei in sportlichen Fahrzeugen zu finden, wie beim Auto eben auch. Der Mittelmotor gehöre ebenfalls in die sportliche Klasse, sei aber etwas teurer und erlaube keine Rücktrittnaben. Hier appellierte Stiller an die Fachhändler, die Bedürfnisse ihres Kunden genau zu ermitteln und den passenden Antrieb zu wählen: »Es gibt für jede Art Kunden das richtige System.«
Zur Fehlersuche können Händler eine Anleitung bei Hartje anfordern. Zum Beispiel kann es sein, dass die Anfahrhilfe zwar funktioniert, es aber über 6 km/h keine Motorunterstützung mehr gibt. Dann hat vermutlich der Kunde beim Verschrauben auf dem Fahrradträger den Kettenschutz verbogen und wieder gerade gebogen, wodurch der Abstand für den Trittfrequenzsensor nicht mehr stimmt. Ebenfalls über Hartje zu bekommen ist eine Ready-to-Go-Karte, die im A5-Format erste Schritte zur Inbetriebnahme zeigt – für Kunden und Händler.
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Text/Fotos: Verena Ziese