Während das Umsatz der Codi-Industriemarken im letzten Jahr um 5,1 Prozent auf 728,50 Millionen USD (671,75 Millionen Euro) leicht sank, konnte der Umsatz mit Markenprodukten um 2,6 Prozent auf 1,33 Milliarden USD )1,23 Milliarden Euro) wachsen.
Leider spielten die auch im Fahrradsektor mitmischenden Unternehmen dieses Geschäftsfeldes nicht mit. Ganz im Gegenteil: sowohl Boa Technology als auch Primaloft und Velocity Outdoor haben 2023 jeweils folgende zweistellige Umsatzrückgänge eingefahren:
Boa Technology: 155,83 Millionen USD (143,70 Millionen Euro, minus 25,3 Prozent)
Primaloft: 67,05 Millionen USD (61,82 Millionen Euro, minus 16,1 Prozent)
Velocity Outdoor: 172,19 Millionen USD (158,75 Millionen Euro, minus 25,9 Prozent)
RadMarkt-Anmerkung: bei Primaloft wurde ein Pro-Forma-Umsatz ausgewiesen. Hintergrund: der Funktionsbekleidungs-Materialanbieter wurde Anfang 2022 von Codi übernommen. Die historischen Primaloft-Nettoeinnahmen vor der abgeschlossenen Übernahme am 12. Juli 2022 betrugen für die 12 Monate bis Dezember 2022 ganze 55,2 Millionen USD 50,9 Millionen Euro).
Codi selbst verweist beim zweistelligen Umsatzrückgang von Primaloft und Velocity Outdoor auf »den Gegenwind beim Abbau von Lagerbeständen und einer geringeren Nachfrage im Großhandel«. Zum Umsatzrückgang bei Boa werden im Geschäftsbericht leider keine Angaben gemacht.
Das 2023er-Betriebsergebnis (EBIT) sank gegenüber dem Vorjahr um 31,2 Prozent auf 90,07 Millionen USD (83,03 Millionen Euro). Laut Codi ist der Rückgang in erster Linie »auf eine nicht zahlungswirksame Wertminderung in Höhe von 56,8 Millionen USD (52,4 Millionen Euro) im Zusammenhang mit Primaloft im vierten Quartal 2023 zurückzuführen«.
Gewinnanstieg dank zwei guter Verkäufe
Nichtsdestotrotz konnte Codi 2023 einen Nettogewinn von 262,41 Millionen USD (241,90 Millionen Euro) einfahren. Zum Vergleich: 2022 waren es gerade einmal 51,44 Millionen USD (47,42 Millionen Euro). Der Anstieg ist in erster Linie auf den Gewinn von 179,5 Millionen USD (165,5 Millionen Euro) aus dem Verkauf von Lizard Skins-Mutter Marucci Sports im November 2023 (an Fox Factory – der RadMarkt berichtete) aus dem Codi-Geschäftsbereich »Branded Consumer« und den Gewinn von 98,0 Millionen USD (90,3 Millionen Euro) aus dem Verkauf von Advanced Circuits aus dem Codi-Geschäftsbereich »Industrial« im Februar 2023 zurückzuführen.
»Unser differenzierter Wettbewerbsvorteil einer dauerhaften Kapitalstruktur und niedrigerer Kapitalkosten ermöglichte unseren opportunistischen Verkauf von Marucci Sports im November und unsere Übernahme von The Honey Pot Company Anfang 2024«, erklärt Codi-CEO Elias Sabo dazu, »einschließlich der Übernahme von The Honey Pot Company erwarten wir für 2024 ein über dem Trend liegendes Wachstum der konsolidierten Finanzleistung auf Pro-forma-Basis.«
Fortgeführtes Geschäft mit Verlust
Ohne die oben genannten Verkäufe hätte der Gewinn allerdings ganz anders ausgesehen: hier steht ein Verlust aus fortgeführten Geschäften in Höhe von 38,7 Millionen USD (35,7 Millionen Euro) ein Vorjahresgewinn aus fortgeführten Geschäften von 3,7 Millionen USD (3,4 Millionen Euro) gegenüber. »Der Anstieg des Nettoverlustes aus fortgeführten Geschäften ist in erster Linie auf nicht zahlungswirksame Wertminderungs-Aufwendungen im Zusammenhang mit Primaloft und Velocity Outdoor zurückzuführen«, heißt es dazu aus der Unternehmenszentrale in Westport/Connecticut.
Ausblick 2024
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 nennt Codi keine Umsatzprognosen, geht allerdings davon aus, dass seine derzeitigen Tochtergesellschaften in der Gesamtheit (einschließlich The Honey Pot Company) ein konsolidiertes bereinigtes EBITDA zwischen 480 und 520 Millionen USD (442,4 und 479,3 Millionen Euro) – aufgeteilt in »Branded Consumer« zwischen 355 bis 385 Millionen USD (327,2 und 354,8 Millionen Euro) und »Industrial« zwischen 125 bis 135 Millionen USD (115,2 und 124,4 Millionen Euro) – erwirtschaften werden. Darüber hinaus erwarten die US-Amerikaner einen bereinigten 2024er-Gewinn zwischen 145 und 160 Millionen USD (133,6 und 147,4 Millionen Euro) .
Text: Jo Beckendorff