Corratec 2013 – mehr Tiefe, weniger bunt

Gleich mit mehreren Corratec-Neuheiten geht die süddeutsche Fahrradschmiede Iko in die Saison 2013. Insgesamt geht die neue Linie mit mehr Tiefe und grafischer Überarbeitung an den Start. Um noch mehr Bedürfnisse abzudecken, rollen wichtige Modelle mit verschiedenen Ausstattungsvarianten und somit anderen Preispunkten in den Markt. Zudem fällt »das ganz Bunte« weg.

Speziell bei den sogenannten Stückzahl-Modellen werden den Handelspartnern und deren Kunden sehr attraktive Ausstattungen in interessanten Preislagen angeboten. Zu den angesagtesten Neuheiten für 2013 gehören sowohl das neue »The Opiate« – ein All-Mountainbike mit Enduro-Features – sowie das allererste mit 650-B-Bereifung ausgestattete Corratec-Bike »Inside Link«. Hinter Letzterem verbirgt sich aber noch viel mehr.
Die komplette Kollektion 2013 wurde den internationalen Importeuren aus mittlerweile 30 Ländern vom 16. bis 17. Juli sowie den deutschen und österreichischen Fachhandelspartnern vom 21. bis 24. Juli 2012 am Firmensitz in Raubling detailliert vorgestellt. Somit wurden laut Marketingmanager Florian Fischl an insgesamt sechs Tagen rund 350 Kunden empfangen. Dazu gehörten auch Testausfahrten.

The Opiate

Das erste Sahnehäubchen ist sicherlich das The Opiate mit viel Federweg. Laut Corratec-Designer Luca Burzio – selbst ein begeisterter All-Mountain- und Enduro-Pilot – wird es in den drei Varianten FX (XTR-Ausstattung), FY (XT-Schaltgruppe) und FZ (XT-/SLX-/Deore-Mix) erscheinen.
Während die letzteren beiden Modelle einen vorderen und hinteren Federweg von 150 Millimetern bieten, legt das Topmodell vorne mit 160 Millimetern noch etwas drauf. »Dank seines sehr niedrigen Gesamtgewichts, das so manches vergleichbare Vollkarbon-Bike unterbietet, ist die Spaßmaschine weit mehr als ein leichter Downhiller«, erklärt Burzio. Egal, ob kraftvoll bergauf oder rasant bergab: Dank sogenanntem Full Float VPS System (VPS steht für Virtual Pivot Suspension) könne der Antrieb jeweils perfekt eingestellt werden. Bei Bedarf lässt sich die Federung via Lockout komplett blockieren.
Für Stabilität und Robustheit sorgen die 50-Millimeter-Oversized-Alurohre. Zudem soll ein »High Static Load«-Kugellager dem Bike höhere Stabilität und Haltbarkeit bringen soll als ein »normales« Standardlager.

Hinterbaukinematik »Inside Link«

Während viele Anbieter von vollgefederten Mountainbikes in Sachen »ein Fahrrad, zwei Geometrien« bereits auf elektronische und sogenannte intelligente Shock-Plattform-Systeme setzen, wurde das Thema für Corratec anders angegangen. Kinematikspezialist Wolfgang Klöpfer, Iko-Chef Konrad Irlbacher und Designer Luca Burzio haben viel Gehirnschmalz in eine laut Irlbacher »revolutionäre Hinterbaukinematik« fließen lassen, die das Marathon- und Racing-Bike ohne Lockout-System und trotzdem ohne energievernichtendes Wippen bergauf fahren lässt: »Der Fahrer muss sich nicht mehr um Lockout-Hebel oder andere Einstellungen kümmern.« Das passiert alles automatisch – und ohne elektronische Zauberei.
Dank der neuen Technologie verhält sich das neue 650-B-bereifte Inside Link beim Bergauffahren wie ein Hardtail, während die Dämpfung beim Bergabfahren voll und feinfühlig zum Zuge kommt. Laut Irlbacher erkennt das intelligente System »selbstständig die Fahrerposition und sorgt so für eine optimale Performance in jeder Fahrsituation«.
Wie Inside Link genau funktioniert? Vereinfacht ausgedrückt, wurde der Drehpunkt der Hinterbaufederung virtuell weg vom Tretlager nach hinten in die Mitte des Hinterrads verlegt. Dazu Irlbacher: »Jetzt befindet sich der Magic Point auf Höhe der Kette beziehungsweise unter der Kette. Somit wird der Hinterbau extrem versteift.« Vorne wird übrigens mit 80, hinten mit 70 Millimetern gefedert. Mehr Federweg sei für ein sehr sportliches Race-Modell nicht nötig. Zudem sei die neue Federungskinematik so aufgebaut, dass der Hinterbau sehr schnell anspreche und den verfügbaren Weg effektiv nutze.

Weitere Neuheiten

Ansonsten wurde viel im Detail gearbeitet. 29-Zoll-Bereifung wird nicht nur im Mountainbike-Bereich eingesetzt, sondern auch bei City- und Trekkingrädern, weil »29 für uns für Laufruhe und Komfort steht«. Beim Corratec-E-Bike wird weiterhin auf den Bosch-Antrieb gesetzt. Bei den Rennrädern steht das neue Custom-made-Karbonmodell CCT Pro mit seinem Rahmengewicht von 650 Gramm (bei Rahmenhöhe 50) im Mittelpunkt; es ist »handmade by Mauro Sannino«.
Eurobike Halle B1, Stand 300

Text/Foto: Jo Beckendorff

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