Nachdem Bikeanbieter Corratec seine traditionelle Hausmesse auf dem Tatzlwurm in den letzten zwei Jahren corona-bedingt auf Sparflamme laufen ließ, konnte man in diesem Jahr endlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Anfang Juli wurden laut Head of Sales, Marketing und Communications Günther Schoberth-Schwingenstein insgesamt 400 Händler und internationale Vertriebspartner in vier jeweils zweitätigen Slots durch das neue Programm geführt. Dabei ging es nicht nur um die 2023er-Produktrange mit dem Highlight »Urban Bing Bang«, sondern auch um die Unternehmensstrategie inklusive neuer zusätzlicher Produktionsstätte im rumänischen Timisoara.
In seiner Begrüßungsansprache ging Corratec-Gründer und -Geschäftsführer Konrad Irlbacher auch auf die Lieferproblematik ein. 2021 sei alles noch ganz gut gelaufen. Bis August seien 99 Prozent der Ware aufgeliefert worden. In diesem Jahr hätte es eigentlich auch ganz gut aussehen können. Nur bei einigen wenigen Modellen hätte es geklemmt. Fast hätte man bis August 98 Prozent der Ware ausgeliefert – wenn da nicht (und hier stieg der Blutdruck des Corratec-Chefs kurzfristig merklich an) der Hafenarbeiter-Streik in Hamburg dazwischengefunkt hätte: »Wir haben da 20 Container stehen.« Die Auslieferung der darin enthaltenen Ware würde sich somit leider von August in den September verschieben.
Zur Blutdruck-Senkung trug dann sicherlich Irlbachers gleich danach von ihm selbst eingeleitete »One More Thing«-Moment bei. Der Corratec-Chef erklärte, dass er und sein Team da noch zwei absolute Highlights in der Tasche haben, die man eigentlich schon im letzten Jahr präsentieren wollte. Corona hätte die Sache ausgebremst: »Wir wollten bei der Erstpräsentation dieser Highlights schon ein paar mehr Leute vor Ort haben.«
Worum es dabei genau geht, wurde den Anwesenden auf einer imposanten interaktiven (Zukunfts-)Show vermittelt. In der war Konrad Irlbacher gleich zweimal präsent: einmal er selbst und einmal als ein mit ihm kommunizierender Avatar. Gleich vier aktuelle Themenkomplexe – »Innovation, Lifestyle, Urbanität und Design« – kamen bei diesem Highlight-Teaser zur Sprache.
Worauf der Corratec-Chef besonders stolz ist: »Neuentwicklungen sind in Zeiten der Lieferproblematik extrem schwierig. Da will keiner richtig voranschreiten.« Sein Familienunternehmen hat den Mut aufgebracht – und das übrigens nicht nur bei diesen hier im Rampenlicht stehenden zwei Produkt-Highlights, sondern auch zum Beispiel bei der Entwicklung eines komplett neuen Rennrad-Rahmens.
Was Irlbacher dann aber im Hotelresort und Spa Feuriger Tatzwurm aus dem Hut zauberte, war für viele Anwesenden dann doch eine Riesen-Überraschung. Es geht dabei nicht um Sport dieser eigentlich aus dem Rennrads-Sektor kommenden Marke, sondern um zwei urbane E-Modelle, die keine klassisches Cargobikes darstellen – und so von vielen nicht unbedingt aus der Feder der Raublinger erwartet wurden. Laut Plan soll der präsentierte »leicht handhabbare und selbstständig stehende Double-Front-Wheeler ‚Corratec Life S Dual p5‘« schon im März 2023 auf den Markt kommen.
Während »Corratec Life S Dual p5‘« (Bild unten) am Corratec-Stand auf der Eurobike in Halle 12.0/A07 vor Ort ist, wird das auf der Hausmesse ebenfalls präsentierte absenkbare Trike »T-Rike« nicht in Frankfurt präsentiert. Warum, erfahren Sie neben weiteren Infos zu diesem zweiten Transport-Rad in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 8/2022.
Text/Fotos: Jo Beckendorff