Was nichts daran ändert, dass das Unternehmen innerhalb von zwei Monaten frisches Geld auftreiben muss. Ansonsten flirtet Cowboy laut der flämischen Tageszeitung »De Standaard« mit der Pleite: »Im schlimmsten Fall fährt dann auch Ihr Fahrrad nicht mehr.«
Falls Ihnen das bekannt vorkommen sollte: ja, der niederländische Mitbewerber van Moof hatte Anfang des Jahres auch arge finanzielle Probleme. Laut Medienberichten in seiner Heimat wie zum Beispiel in der überregionalen Tageszeitung »Financleele Dagblad« soll der Direktanbieter sogar Ende 2020 kurz vor der Insolvenz gestanden haben.
Kurzer Rückblick: noch im Juli letzten Jahres hatte Cowboy Bikes über eine (bis dato letzte?) Series-B-Finanzierungsrunde ein Investitionssumme von 23 Millionen Euro einsammeln können. Zuvor waren bereits im Februar 2022 über 80 Millionen USD (waren damals 71,8 Millionen Euro) über eine Finanzierungsrunde C in das Startup geflossen. Damit erhöhte sich die Gesamt-Finanzierungssumme in den belgischen E-Bike Startup laut damaligen Angaben auf alles in allem 120 Millionen USD (waren damals 107,6 Millionen Euro).
Ob der seit Ende letzten Jahres im Unternehmen tätige Oliver Barleben mit seinem fast 20-jährigen Philips-Background das Ruder des angeblich angeschlagenen Anbieters herumreißen kann? Bei Philips war Barleben zuletzt als Global Business Process Owner tätig. Davor besetzte Führungspositionen wie VP of Procurement und Head of Procurement Governance.
Zur Ernennung von Barleben wird Cowboy-Mitbegründer und -CEO Adrien Roose mit dem Hinweis zitiert, dass es bei diesem Engagement für Innovation und Qualität unerlässlich sei, mit Talenten auf Barlebens Niveau zusammenzuarbeiten. Nur so könne man in die nächste Phase eintreten: »Mit seiner großen Erfahrung ist er die richtige Führungskraft zur richtigen Zeit, die es uns ermöglicht, Qualität, Lieferkette und Kundenbetreuung zu verdoppeln und uns damit weiter von anderen Anbietern zu unterscheiden.«
Text: Jo Beckendorff