Die unter anderem auch mit ihrer Tochter Smart im Fahrradbereich mitmischende Daimler AG hat sich jetzt im Zuge der Transformation vom reinen Autobauer– zum Mobilitätsdienstleiter über ihre Tochter Daimler Mobility Services GmbH an dem jungen Berliner Limousinen– und Chauffeurdienstleister Blacklane GmbH beteiligt. An dem ist auch schon ein Investor an Bord, der in jüngster Zeit im Bike- und Mobilitätsbereich gut mitmischt: Carsten Maschmeyer (Bild unten)…
Die im Herbst 2011 gegründete Blacklane GmbH bietet laut eigenen Angaben und in Kooperation mit lokalen Chauffeurdiensten „ein flächendeckendes Netzwerk selbständig konzessionierter Fahrdienstleister“. So können die Berliner sowohl Geschäfts– als auch Privatkunden einen unkomplizierten Chauffeurservice anbieten, ohne auf eigene Fahrzeuge zu setzen. Die jeweiligen Serviceleistungen können tagtäglich 24 Stunden online über www.blacklane.com gebucht werden – und sind „mit kurzer Vorlaufzeit bis 15 Minuten vor Fahrt“ möglich. Mittlerweile ist Blacklane weltweit in 130 Städten in 45 Ländern vertreten.
Leider wird in der vorliegen Pressemitteilung von Blacklane keine Angabe über die genaue Höhe der Daimler-Beteiligung gemacht. Dafür werden aber die Investoren aufgelistet, die sich bereits an dem Berliner Start-Up beteiligen. Unter anderem dabei: Alternative Strategic Investments GmbH (Alstin).
Dabei handelt es sich um eine von insgesamt drei Dachgesellschaften, die die zahlreichen Beteiligungen der Maschmeyer Group steuern. Gründer und Chef der Maschmeyer Group ist der einst umstrittene Vertriebskönig (Stichwort AWD) und zum schillernden „Value-Investor“ aufgestiegene Privatmann Carsten Maschmeyer. Laut einer Meldung in der Süddeutschen Zeitung ist Alstin schon weise vorausschauend vor zwei Jahren bei Blacklane eingestiegen. Über den genauen Anteil an Blackline gibt es keine Angaben.
Dass Maschmeyer von einer goldenen Zukunft des Themas Mobilität überzeugt ist, beweisen einige seiner weiteren Investitionen. So hängt der umtriebige Investor bei der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (Mifa) mit drin.
Im Oktober 2011 erwarb Maschmeyer einen Anteil von 25 Prozent an dem Sangerhausener Fahrrad-Produzenten. Dieser Anteil wurde im März 2012 auf 33 Prozent ausgebaut. Mit diesem Wert ist Maschmeyer der größte Anteilseigener der Mifa. Wobei nicht ganz klar ist, wie viele Anteile dieses 33-Prozent-Stücks vom Kuchen Carsten Maschmeyer persönlich und wie viele eine weitere Dachgesellschaft der Maschmeyer Group – die Paladin Asset Management GmbH – an der Mifa halten. Auf der Webseite von Paladin Asset Management GmbH taucht jedenfalls auch die Mifa auf.
Im dem Jahr, in dem Maschmeyer seinen Mifa-Anteil erhöhte, schluckte der bis dahin ausschließlich den Massenmarkt anfahrende börsenotierte Produzent die beiden Premiummarken Grace und Steppenwolf. Mit Grace gelang Mifa der erfolgreiche Einstieg in das E-Bike Geschäft.
Des Weiteren ist die Dachgesellschaft Paladin Asset Management seit 2011 an der MS Industrie AG beteiligt. Diese börsennotierte Muttergesellschaft „einer fokussierten Industriegruppe der Antriebstechnik und des Spezialmaschinenbaus im deutschen Mittelstand“ lenkt unter anderem die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH (EMGR).
EMGR wird im Zuge eines Cargobike-Projekts der Mifa im Jahr 2014 sowohl E-Motoren als auch –Getriebe liefern. Nachgehakt bei Karlheinz „Kalle“ Nicolai antwortet der in seiner Funktion als Technischer Leiter der Mifa wie folgt: „E-Motoren und -Getriebe für Transporträder müssen spezifische Anforderungen erfüllen. Da haben wir ein Projekt, bei dem wir mit EMGR zusammen arbeiten wollen. Das ist ein tolles Motorenwerk!“ Unter anderem baut die Mifa auch die Lastenräder der Deutschen Post. Zum aktuellen Zeitpunkt soll Paladin Asset Management einen Anteil von sieben Prozent an der in München ansässigen MS Industrie AG halten.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Maschmeyer Group