Laut Meldung aus der Darfon-Zentrale bleibt der bisherige Grofa-Eigentümer – die Hamburger Familienholding Peter Möhrle Holding GmbH & Co. KG (kurz PMH) – für eine nicht näher genannte Übergangszeit an Bord. Das derzeitige Grofa Management-Team unter Leitung des Geschäftsführers Thorsten Kochanek wird das Unternehmen weiterhin führen.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt vertritt das 1980 gegründete Unternehmen 27 Premium-Sport- und Bike-Marken. Das Vertriebsnetz der Bad Camberger erstreckt sich über Deutschland und Österreich bis nach Benelux und Polen. In diesen Ländern werden über 5.800 Einzelhändler bedient.
Im Jahr 2023 erzielte Grofa eigenen Angaben zufolge einen Gesamtumsatz von über 100 Millionen Euro. Um das Geschäft als paneuropäischer Distributor weiter auszubauen, baut Grofa jetzt auf die Zusammenarbeit mit Darfon.
Laut den Taiwanern, die schon gut im Fahrrad- bzw. E-Bike-Sektor aufgestellt sind, zielt die strategische Allianz darauf ab, »Ressourcen zu investieren, um das bestehende Markenmanagement und die Vertriebskapazitäten von Grofa zu verbessern und die Position auf dem paneuropäischen Markt sukzessive auszubauen und zu stärken«.
Mit diesem Schritt dehnt Darfon eigenen Angaben zufolge auch »zum ersten Mal seine Akquisitionsbasis auf Deutschland aus«. Was nicht ganz stimmt: schließlich ist die Tochter Kenstone Metal Co. auch schon einmal mit ihrem (allerdings mittlerweile nicht mehr bestehenden) Europa-Ableger Kenstone Metal Company GmbH in Bad Salzuflen im Markt gewesen.
Nichtsdestotrotz hält Darfon Electronics untern anderem weiterhin sowohl ein Mehrheitspaket am Bikeproduzenten Kenstone Metal Co. als auch am Rahmenbauer Astro Tech Co., Ltd. – nicht zu vergessen die eigene E-Bike-Premiummarke BESV (die Zweitmarke Votani wurde indes in Europa eingestellt, rollt allerdings zum Beispiel in Japan weiter).
Text: Jo Beckendorff
