In diesen Plänen enthalten: neue Ladenformate für mehr Kundennähe, die Zahl der Filialen von derzeit über 80 auf 150 im Jahr 2027 nahezu zu verdoppeln und in diesem Zusammenhang 100 Millionen Euro sowohl in Neueröffnungen als auch in die Modernisierung bestehender Standorte zu investieren.
»Wir drücken in den nächsten drei Jahren richtig aufs Tempo und starten eine Expansionswelle. Schließlich wollen wir die bevorzugte Sportmarke in Deutschland werden«, erklärt Decathlon Deutschland-CEO Arnaud Sauret, »wir bauen unser Filialnetz stark aus. Nah an den Menschen und mit neuen Formaten. Dafür werden wir auch sehr viele neue Arbeitsplätze schaffen.«
Neue Filialkonzepte
Bislang ist Decathlon in Deutschland vor allem für die sogenannten Multisport-Stores an der Peripherie der (Groß-)Städte. Künftig will man aber auch auf kleinere Verkaufsflächen in Einkaufszentren und Fußgängerzonen setzen. »Wir wollen in den Top-15-Fußgängerzonen in Deutschland vertreten sein, damit unsere Kund:innen Decathlon in ihren Alltag integrieren können«, sagt Decathlon Deutschland Director Real Estate Stefan Kaiser, »heute kennt nicht jeder Decathlon. Unsere Vision ist es, bis 2027 für alle Menschen in Deutschland einen Decathlon-Touchpoint in 20 Minuten Entfernung zu realisieren, um damit näher zu den Kund:innen zu kommen und unsere Bekanntheit zu steigern.«
Decathlon Connect mit Schwerpunkt-Themen wie beispielsweise Mobilität und Fahrrad
Zudem erweitert der Sportriese sein Filialportfolio um spezialisierte Stores. Unter dem Namen »Decathlon Connect« werden in Zukunft kleinere Filialen betrieben, die sich auf ausgewählte Sportwelten fokussieren und an strategisch passenden Standorten liegen. Auf 400 bis 800 m2 wird es dann beispielsweise alles zum Thema Bergsport oder aus dem Mobility-Bereich geben. Das Angebot richtet sich nach den lokalen Bedürfnissen der Kund:innen.
Unter anderem dabei: eigene Filialen der unter Decathlon Connect laufenden Expert Brands wie zum Beispiel der jungen hochwertigen Rennrad-Eingenmarke Van Rysel. Für die Umsetzung von Shop-in-Shop-Konzepten stehen perspektivisch auch Partnerschaften mit anderen Firmen auf der Agenda.
Netzwerk-Verbund am Beispiel München
Wie in den zehn größten deutschen Städten ein Netzwerk aus Filialen entstehen soll, verdeutlicht Decathlon am Beispiel München: dort soll der große Multisport-Store am Elisenhof durch den neuen Connect-Store am Karlsplatz /Stachus ergänzt werden: »Möglich wäre darüber hinaus ein weiterer Connect-Store für Mobility an einer Fahrradstraße in der Innenstadt und ein Connect-Store für Outdoor-Aktivitäten in der Nähe einer Kletterhalle.«
Da sich die Connect-Stores auf bestimmte Sportarten oder Bedürfnisse spezialisiert haben, wird das gesamte Sortiment nicht mehr überall direkt verfügbar sein. Allerdings sollen die Filialen miteinander im engen Austausch stehen, sodass Produkte und Dienstleistungen durch kürzere Wege schnell vor Ort sein können.
Zwei neue Filialen noch in diesem Jahr
In diesem Jahr plant Decathlon Deutschland noch zwei Neueröffnungen. Ein erster Connect-Store im neuen Look wird Ende November in den Potsdamer Bahnhofspassagen eröffnet. Mitte Dezember folgt dann noch eine Multisport-Filiale in der zentralen Hamburger Mönckebergstraße mit integrierter regionaler Werkstatt.
Im Jahr 2025 geht es dann gleich mit der Eröffnung des Connect-Formats am Münchener Karlsplatz in den Stachus-Passagen weiter. Zudem ist für 2025 bereits ein neuer Standort in Gießen validiert.
Advantage Werkstatt und Reparatur-Service
Im Zusammenspiel mit der Expansionsstrategie und den geplanten Netzwerken in den großen Städten will Decathlon Deutschland bundesweit bis zu zehn Werkstätten eröffnen. Aktuell gibt es drei Werkstatt-Standorte (Schwetzingen, Dortmund und München). Mit der oben angesprochenen Eröffnung im Herzen Hamburgs folgt der vierte Standort. Um sich als führende Anlaufstelle für Pflege- und Reparaturdienstleistungen zu etablieren, wird das Vor-Ort-Angebot vor auch umfassende Reparaturservices für Sportartikel vornehmen: »Ziel ist es, die Anzahl der Reparaturen innerhalb von drei Jahren von 120.000 auf 500.000 zu vervierfachen.« Dieser Service soll perspektivisch auch für Fremdmarken angeboten werden.
Text: Jo Beckendorff