Unter dem Motto »Das Spielfeld neu gestalten« stellte Decathlon-Deutschland soeben seinen Business Plan 2022 bis 2026 vor. Hintergrund: das Unternehmen will laut Informationen aus der Zentrale in Plochingen (bei Stuttgart) von einem Sportfachhändler zu einer Sportplattform transformieren.
Dazu Decathlon-Deutschland-CEO André Weinert: »Wir sind seit 35 Jahren mit einem motivierten Team im deutschen Sportmarkt aktiv. Jetzt ist es Zeit, unser Spielfeld neu zu gestalten. Sport ist Teil unserer DNA. Diesen Spirit wollen wir an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben.«
Und weiter: »Unsere Filialen und unser Onlineshop laden zum Entdecken ein. Mit unseren Produkten, unserem Serviceangebot und einer hohen Qualität zu fairen Preisen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen die erste Adresse für Sportprodukte in Deutschland werden.«
Anders ausgedrückt: Schwerpunkt der Strategie sind die Schaffung von interaktiven Erlebnissen on- und offline für Kunden sowie eine nachhaltige Wertschöpfungskette und langfristige Partnerschaften mit weiteren Marken. Heißt wohl auch, dass man sich von dem bisher erklärten Ziel, irgendwann einmal ausschließlich auf preisaggressive Eigenmarken zu setzen, abrückt. Diese Rechnung scheint nicht aufgegangen zu sein.
Wobei auch wieder die eigene Marke Decathlon künftig weiter ausgebaut und in der Produktwelt verstärkt integriert werden soll. Mit der Neuausrichtung will der französische Sportfilialist Marktanteile gewinnen und seinen Gesamtumsatz in Deutschland bis 2026 mit rund 2,5 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.
Haupttreiber sollen die fünf strategischen Sportfelder Mobility (inkl. dem bei Decathlon groß geschriebenen Thema Fahrrad!), Outdoor, Wassersport, Fitness und Athleisure sein. Zudem möchte der Anbieter neben Familien, Kindern und Jugendlichen sowie Freizeitsportlern künftig auch ambitionierte Sportler vermehrt für sich gewinnen.
Fokus Expansion und Digitalgeschäft
Innerhalb der nächsten vier Jahre will Decathlon seinen Umsatz in Deutschland mehr als verdoppeln. Wie oben bereits erwähnt liegt das 2026er-Ziel bei einem Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro. Ein Großteil – knapp 60 Prozent – soll über das Digitalgeschäft generiert werden.
Neben dem Vertrieb der 75 Eigenmarken setzt der Riese auch auf starke Partnerschaften. Im sogenannten Marktplatz finden Kunden online bereits mehr als 200 weitere Marken mit über 10.000 zusätzlichen Produkten (von zum Beispiel Adidas, Hummel, Reebok etc.).
Mit der neuen Markenstrategie will sich Decathlon von einem Sporteinzelhändler zu einer ganzheitlichen Sportplattform entwickeln. Zudem soll das Standort-Portfolio nachhaltig wachsen auf insgesamt 110 Filialen in Deutschland. Dabei sollen auch größere Testflächen und der Ausbau von Services wie Reparaturen oder Second Use (Stichwort Nachhaltigkeit) zum Einsatz kommen.
Text: Jo Beckendorff/Decathlon, Foto. Decathlon