Sportfilialist Decathlon gliedert seinen Rennrad-Sektor aus seiner Fahrrad-Eigenmarke B’Twin aus und kreiert dafür die neue (Asphaltflitzer)-Eigenmarke Triban.
Seit 1986 ist die französische Sportgröße mit Fahrrad-Produkten im Markt – zuerst unter dem Namen Decathlon Cycle, ab 2006 unter dem Eigenmarken-Namen B’Twin. Der steht übrigens für »between« und soll die Richtung angeben, in die man mit den Fahrrädern radeln wollte. Mit diesem Namen lässt sich allerdings wenig im Radsport anfangen. Und in den haben die Franzosen im Laufe der letzten Jahre investiert. Mit dem Sponsoring eines professionellen (Asphalt-)Rennstalls arbeitet man schon länger daran, die Marke vom (billigen) Filialisten-Image zu lösen.
Mittlerweile hat sich Decathlon mit einer eigenen Fahrrad-Produkttion in Frankreich sowie diversen (exklusiv en) Produktionspartnern innerhalb der EU laut Branchenkennern zum zumindest mengenmäßig größten Fahrradverkäufer Europas entwickelt. Und den Eigenmarken-Namen B’Twin bringt man immer noch mit dem Filialisten, der Fahrradprodukte unter diesem Markennamen ausschließlich verkauft, und dem Begriff »günstig« in Verbindung. Das will man wohl nun mit der neu geschaffenen Rennrad-Eigenmarke Triban ändern.
Künftig wird B’Twin keine Rennräder führen. Während diese Eigenmarke weiterhin vor allem preisgünstige City- und Trekkingbikes sowie Kinderräder und Hardtails anbieten wird, rollen die Rennräder künftig ausschließlich unter dem Namen Triban.
Bei der Entwick¬lung, Gestaltung und Auswahl der Asphaltflitzer waren laut Decathlon »passionierte Rennradsportler am Werk«. Maximilian Mitterling ist der Rennradexperte und nationale Sportleader von Decathlon-Deutschland. Mitterling hat sich zwei neue Rennrad-Highlights – die Triban-Modelle »RC 500« und »RC 520« – aus dem neuen Sortiment herausgepickt. Zusammen mit internationalen Markenvertreter wird er diese Pressevertretern auf einem Markenlaunch am 07. März in Plochingen – dem Hauptsitz von Decathlon Sportartikel GmbH & Co. KG (alias Decathlon-Deutschland) – präsentieren.
Kurzer Nachtrag zu B’Twin: Auch wenn diese Marke weiter läuft, hat Decathlon den Betrieb der markeneigenen Website www.btwin.com eingestellt. Hier verweisen die Franzosen auf ihre »einzelnen landesspezifischen Webseiten«. Was auch heißt, dass der international agierende Sportfililalist dazu gelernt hat: Es wird nicht überall dasselbe Angebot kreiert, sondern auch immer gezielter auf landesspezifische Besonderheiten eingegangen. Genau das ist das Erfolgsrezept, mit dem die Franzosen vor allem im hart umkämpften Markt Deutschland nach vielen Jahren endlich in die Erfolgsspur gekommen sind – auch mit Fahrrad-Produkten.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Decathlon