Auf der Eurobike-Schwestermesse OutDoor 2012 (12.-15.7.) gab die European Outdoor Group (kurz EOG) einen Überblick auf das zurückliegende Outdoor-Jahr 2011 sowie einen Ausblick auf 2012. Eines ist sicher: Die Zeiten des jährlich zweistelligen Zuwachses sind vorbei. Trotzdem kein Grund zur Panik. Im Jahr 2011 wurde trotz bestehender Warenbestände sowie Euro-Krise und Wetterproblemen immer noch ein geschätzter (Retail-)Gesamtumsatz von 10 Milliarden Euro eingefahren.
So machte auch EOG-Generalsekretär gleich klar, daß der Outdoor-Markt selbst derzeit keine Krise habe: „Allerdings unterliegt unsere Branche sehr stark den Wetterkapriolen. Der Winter 2010/2011 war nicht gut. Trotzdem kann die Branche positiv in die Zukunft schauen.“
Zwar habe, so EOG-Präsident David Udberg, „die Kombination aus Unsicherheit in der Eurozone, weitreichenden wirtschaftlichen Turbulenzen und saison-untypischen Wetterverhältnissen den Durchverkauf in ganz Europa beeinträchtigt“.
Deuter-Chef Bernd Kullmann beruhigt allerdings in seiner Funktion als EOG-Vizepräsident: „Begeisterung für Outdoor-Aktivitäten ist ein anhaltender Trend; die Gesamtaussichten sind also gut.“ Wenn man sich aber das tatsächliche Marktpotential ansehe, müsse man sich tatsächlich der harten Realität stellen: „Der Markt in den kommerziell stärksten Regionen ist weitgehend gesättigt und Unternehmen zahlen derzeit meist einen hohen Preis, um Marktanteile zu gewinnen und Wachstumszahlen zu liefern. Wir sollten als Branche realistische Einschätzungen vornehmen und versuchen, ein angemessenes, aber stetiges Wachstum zu schaffen, anstatt Rekorde zu brechen und dabei die tatsächliche Stärke der Marktnachfrage aus den Augen zu verlieren.“
Das vorliegende EOG-Zahlenmaterial beruht auf vertrauliche Waren-Lieferdaten von 100 EOG-Mitgliedern. Demnach haben im letzten Jahr und im Vergleich zu 2010 fünf europäische Länder ein Outdoor-Minus von über 5 Prozent schlucken müssen. Neun Länder stemmten ein gutes Plus zwischen 5 und 9 Prozent. Und fünf Länder glänzten im letzten Jahr mit einem Plus von mehr als 9 Prozent. Heißt: Es gab also noch vereinzelt zweistellige Zuwächse. Welche Länder das genau sind, entnehmen Sie bitte der Tabelle. Bitte beachten: In den genannten Zahlen wurden Faktoren wie Inflation (die 2011 im EU-Durchschnitt bei 3,1 Prozent lag – Quelle: Eurostat) oder Währungsschwankungen nicht mit einbezogen!
Weitere Charts und Details zum europäischen Outdoor-Markt 2011 und einen konservativen Ausblick auf 2012 in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff