Auf den jüngst erschienenen Kinderrad-Test der Zeitschrift »test« liegt eine erste ablehnende Reaktion vor. Derby Cycle stellt dabei in Frage, ob die Testergebnisse korrekt zustande gekommen sind.
Dies ergibt sich nicht nur aus dem Widerspruch zum Prüfsiegel, das die Landesgewerbeanstalt Nürnberg nach entsprechenden Sicherheitsprüfungen ergeben hatte. In der Stellungnahme von Derby-Geschäftsführer Mathias Seidler fehlt auch nicht der Hinweis, dass die Stiftung Warentest das Kalkhoff Chic Choc sowie mehrere weitere Modelle trotz eines Rahmenrisses nur auf »befriedigend« abwertete. Daraus schließt der Hersteller, dass die Tester sich ihrer Sache selbst nicht sicher seien. Früher führten Rahmenschäden in der Regel zum Qualitätsurteil »mangelhaft«.
Derby Cycle hält die im Test gewählte Gesamtbelastung von 105 Kilo nicht für realistisch. Außerdem war die Fahrstrecke mit wesentlich höheren Belastungsschwellen versehen als in der DIN 79100 vorgesehen und länger als in der DIN Plus vorgesehen.
Insgesamt bemängelt Derby Cycle die aus ihrer Sicht weiterhin fehlende Transparenz der Testmethoden. Aufgrund negativer Testergebnisse im Vorjahr (siehe RM 6/04) war ein Dialog zwischen Vertretern des Zweiradindustrieverbandes und der Stiftung Warentest auf den Weg gebracht worden. Dabei sei von der »überwiegenden Anzahl der anwesenden Experten« festgestellt worden, dass die damaligen Brüche der Sattelstütze aufgrund eines falschen Testdesigns zustande gekommen seien. Vor diesem Hintergrund bemängelt Seidler, dass die Stiftung Warentest den Dialog verschleppe, »um weiterhin spektakuläre Testergebnisse veröffentlichen zu können«.
In dem Kinderrad-Test der test 5/05 hatte kein Proband ein besseres Resultat als »befriedigend« erzielt. Die Modelle von Kettler, Otto und Scott erhielten ein »mangelhaft«. Durch die Bank gab es Kritik an fehlendem Prallschutz am Lenkerende, Überschlagsgefahr durch zu starke Bremswirkung, nicht kindgerechte Komponenten, instabilen Gepäckträgern, Rahmenschäden und Mängeln im Fahrverhalten.
Der RadMarkt wird sich in der Juni-Ausgabe detaillierter mit dieser Thematik auseinander setzen.