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Destatis meldet für 2023 rückläufige Zahl getöteter Fahrradfahrer und Anstieg bei verletzten und getöteten E-Scooter-Fahrern
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Jahr 2023 444 Fahrradfahrerinnen oder -fahrer (einschließlich Pedelec) bei Verkehrsunfällen getötet worden. Die Zahl ist damit um 6,3 Prozent gesunken. Steigende Todes- und Verletztenzahlen gibt es bei Personen, die zu Fuß unterwegs waren und auf E-Scootern.
Verletzte bei Verkehrsunfällen nach Art der VerkehrsbeteiligungFoto: Destatis

Die Zahl der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer hatte 2022 mit 474 Getöteten einen Höchstwert erreicht. Im Vergleich zu 2021 war sie damals um 27 angestiegen. Die Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen, die auf einem Fahrrad oder Pedelec beteiligt waren, ist im Jahr 2023 um 3,8 Prozent auf rund 94.100 gesunken.

Erneut gestiegen sind die Unfallzahlen der Fußgängerinnen und Fußgänger. Rund 28.000 Fußgängerinnen und Fußgänger wurden bei Verkehrsunfällen schwer verletzt (plus 5,9 Prozent) und 432 getötet (plus 17,4 Prozent).

Auf E-Scootern sind 2023 rund 8.300 Personen schwer verletzt worden – ein Plus von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 20 Personen starben 2023 bei Verkehrsunfällen, die sie mit E-Scootern hatten – doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

TÜV-Verband mahnt Infrastrukturverbesserungen an

Zu den Daten hat der TÜV-Verband sich zu Wort gemeldet und bessere Infrastruktur zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer gefordert: »Bund, Länder und Kommunen müssen die schwächeren Verkehrsteilnehmer viel stärker in den Blick nehmen und vor allem die Zweiradinfrastruktur schneller ausbauen«, sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband. Neben ‚normalen‘ Fahrrädern seien vor allem in Ballungsräumen immer mehr Pedelecs, Lastenräder und E-Scooter unterwegs, die für mehr Sicherheit mehr Straßenfläche bräuchten. Durchgängige Radverkehrsnetze und Radschnellwege könnten mehr direkte Verbindungen schaffen und somit einen sicheren Radverkehr fördern. Auch ausreichend gute und sichere Abstellanlagen fehlten. »Von klar strukturierten Straßen-, Wege- und Kreuzungssystemen für Radfahrer und Fußgänger profitieren alle Verkehrsteilnehmer. Auch die Sicherheit der Autofahrer steigt«, sagt Goebelt.

Vorbildcharakter, wie die Bedingungen für Zweiradfahrer verbessert werden können, hätten Städte wie Paris, Kopenhagen, Utrecht, aber auch London oder Barcelona. Goebelt: »Trotz der Bemühungen in vielen Kommunen fällt Deutschland beim Ausbau der Zweiradinfrastruktur international zurück.«

Zudem fordert der TÜV-Verband eine bessere Überwachung der Verkehrsregeln: »Viele Radfahrende überfahren rote Ampeln oder sind auf Gehwegen mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Damit gefährden sie sich und andere Verkehrsteilnehmer«, sagt Goebelt. E-Scooter-Fahrende seien häufig unerlaubt auf Bürgersteigen, zu zweit oder alkoholisiert unterwegs. »Die Polizei muss angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens stärker auf den Straßen präsent sein«, meint Goebelt. Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr müssten neben den Regelverstößen auch aggressives Fahrverhalten, Raserei sowie Alkohol- und Drogenverstöße konsequent geahndet werden.

Die von Destatis gemeldeten Zahlen sind vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2023. Die Zahlen sind abrufbar unter: www.destatis.de

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