Mit dem Chefwechsel bei Metro Group von Hans-Joachim Körber zu Ex-Daimler-Chrysler-Mann Eckhard Cordes (der RadMarkt berichtete) keimt auch wieder das Gerücht eines Zusammenschlusses von Metro-Tochter Kaufhof und Karstadt/Quelle- (jetzt Arcandor-)Tochter Karstadt auf.
Fakt ist, daß beide Unternehmen in den letzten Jahren durch sich verändernden Märkte große Probleme bekommen haben. Mitbewerber wie Horten oder Hertie haben schon das Handtuch geworfen bzw. wurden übernommen. Der wirtschaftliche Druck beider verbliebenen Kaufhaus-Riesen, die es gemeinsam und bundesweit auf 220 Häuser bringen, nimmt weiter zu.
Acandor-Chef Thomas Middelhoff hat die Sanierung des einstigen Karstadt/Quelle-Gebildes unter dem neuen Namen Arcandor laut einer Meldung in der Süddeutschen Zeitung insoweit stabilisiert, „daß er auch wieder Zukäufe finanzieren kann“. Die Kriegskasse wurde unter anderem durch Grundstücks- und Geschäftsbereichs-Verkäufe gefüllt. Die Sanierung rollt weiter.
Leben kommt in die Gerüchteküche, weil Kaufhof für den neuen Metro-Chef Eckhard Cordes keine heilige Kuh ist. Einwände könnte es möglicherweise seitens des Kartellamtes geben. Aber die werden nur als letzte Hürde gesehen, die es zu nehmen gelte.
Eine deutsche Großbank hat für den möglichen Zusammenschluß auch schon konkrete Berechnungen angestellt, heißt es in der Süddeutschen Zeitung: „Von den 220 Häusern, die Karstadt und Kaufhof derzeit betreiben, werden nach einem Zusammengehen nur gut die Hälfte weiterbetrieben werden.“ Die übrigen Standorte würden geschlossen oder verkauft.
Beide Warenhaus-Größen – sowohl Karstadt als auch Kaufhof – verkaufen auch Sport- und Fahrradprodukte.
– Jo Beckendorff –