Der dritte Europcacup der Zweiradmechaniker fand vom 6. bis 8. Januar 2011 im tschechischen Brünn statt – und brachte zwei Deutsche auf das Siegertreppchen. Der Wettbewerb der europäischen Schrauber-Elite war ein Hohelied der Ausbildungsqualität.
Nach Frankfurt am Main 2009 und Sursee (Schweiz) 2010 ging das Kräftemessen zum dritten Mal über die Bühne. Je zwei Teilnehmer in den Fachbereichen Fahrrad und Motorrad hatten sich dafür qualifiziert – in nationalen Wettbewerben in der Schweiz, Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik. Nur ein qualifizierter Fahrradmechaniker aus Österreich war nicht gekommen.
Veranstalter war die Integrierte Fachschule für Kraftfahrzeuge in Brünn (ISSA Brno), deren Motorrad-Bereichsleiter Libor Machat Regie führte. Mitveranstalter war die ASPK, Assoziation spezialisierter Fahrradhändler in Tschechien. Deren Präsident Petr Kohoutek sowie seine Mitstreiter Jan Taich und Vasek Utinek hatten sich bei den Vorbereitungen des Europacup im Bereich Fahrrad besonders engagiert.
Die Aufgaben
Neben der ISSA Brno steht eine große helle und säulenfreie Sporthalle; dort lief der Wettbewerb ab. Je acht großzügig bemessene Arbeitsplätze waren entlang der Seitenwände eingerichtet; eine Seite für die Fachrichtung Fahrrad, die andere für die Fachrichtung Motorrad. Mindestens ein Sachrichter aus jedem Land war an den Arbeitsplätzen für die Vergabe von maximal zehn Punkten pro Aufgabe eingesetzt, die Teilnehmer hatten für jede der acht Aufgaben 40 Minuten Zeit. Gewertet wurden neben der technischen Durchführung und Lösung eventueller Probleme, die Eigenorganisation, Sauberkeit und Aufräumen nach der Arbeit. Auch ungenutzte Zeit aus der Vorgabe wurde positiv bewertet.
Beispielsweise war ein Rad einzuspeichen, die Dämpfung einer Radgabel zu beurteilen und wenn nötig zu korrigieren. Ein in einer Verpackung geliefertes Fahrrad war für den Verkauf aufzubauen. An einem Rad galt es Tretlager und Kurbelgarnitur zu bearbeiten, an einem anderen war eine hydraulische Hinterradbremse zu montieren und betriebsfertig zu machen. Arbeiten an Kettenschaltungen rundeten die Herausforderung ab.
Die Sieger
Alle Wettbewerbsteilnehmer erhielten eine Bescheinigung, die der Plätze ein bis drei zudem eine Urkunde und ein Andenken. Im Fachbereich Fahrrad gab es einen Doppelsieg der deutschen Teilnehmer: Sieger wurde Leonhard Selbherr aus Wamgau/Bayern, zweiter Johannes Schindler aus Neustadt/Hessen. Die beiden erfolgreichen Deutschen hatten in dieser Reihenfolge auch schon den Bundeswettbewerb im November 2010 für sich entschieden. Den dritten Platz belegte der Schweizer Kevin Stadler.
Auch im Fachbereich Motorrad kam der Cupsieger aus Deutschland – Moritz Hägele aus Oberroth in Baden- Württemberg. Den zweiten Platz mit nur einem Punkt Differenz holte sich Michael Keller aus der Schweiz, den dritten Platz belegte Tomas Soula aus Tschechien.
Text/Fotos: Dieter Thurm, DT Press