Zum vierten Mal fand unter dem Patronat des Lieferantenverbandes Velosuisse die Info-Tech in Nottwil im Kanton Luzern statt. Nach zweimaliger Covid-Pause wurde mit 650 Teilnehmern wieder eine erfreuliche Beteiligung verzeichnet. Die Info-Tech bleibt im deutschsprachigen Raum damit weiterhin ein Vorzeigemodell.
Mit rund zwei Dutzend Firmen war die Mehrheit der Schweizer Branche vertreten; sie boten über 50 Seminare und Workshops an. Im Vordergrund standen nach wie vor die Tech-Schulungen, doch es waren auch wieder etliche betriebswirtschaftliche und rechtliche Vorträge im Programm. Silas Obrist von Spodas (Sports data services) demonstrierte etwa die neue schweizerische Datenschnittstelle für Fahrrad und Sport, Michael Guggisberg zeigte auf, wie mit Trade-Tory Überlager einfach und diskret an andere Händler verkauft werden können und Karin Jordi von Inobat lieferte Fakten zum Recycling gebrauchter E-Bike-Akkus.
Schweiz kommt mit blauem Auge davon
Höhepunkt der Infotech war wiederum das Branchenforum. Dr. Klaus Abberger von der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF vermochte in seinem Inputreferat trotz der gesunkenen Konsumentenstimmung leise Zuversicht verbreiten.
Das nachfolgende Podiumsgespräch war mit Beat Zaugg als CEO Scott Sports, Urs Keller als DACH-Geschäftsführer Trek und Matthias Klopfenstein als Market Leader Schweiz von Specialized schwergewichtig, aber auch etwas einseitig besetzt. 2022 sei ja an Verrücktheit nicht zu überbieten gewesen: Vom Warenmangel zum Warenüberfluss im selben Jahr. „Die Hauptbeschäftigung der Branche liegt seit Mitte letzten Jahres in der Produktionsannulierung, um den Markt nicht noch mehr zu überschwemmen“, erklärte Beat Zaugg. Da derzeit so viel Ware am Markt ist, sei wohl erst gegen 2025 wieder mit geregelten Verhältnissen zu rechnen.
Text/Fotos: Peter Hummel