Für die Studie »Der deutsche Dienstradleasing-Markt« wurden die größten Dienstrad-Leasing-Anbieter zu verschiedenen Marktdaten per standardisiertem Fragebogen befragt. Die teilnehmenden Unternehmen decken rund drei Viertel des Dienstradleasing-Marktes ab. Die erhobenen Marktdaten wurden anschließend auf Basis von Händlerinformationen auf den Gesamtmarkt hochgerechnet.
Die Größe der Flotte an über den Arbeitgeber geleasten Fahrrädern und E-Bikes ist der Erhebung zufolge seit 2019 jedes Jahr um durchschnittlich 45 Prozent gestiegen: Von 400.000 Rädern in 2019 auf 1,9 Millionen Ende 2023. Damit ist sie heute fast fünf Mal so groß wie vor fünf Jahren. Neu geleast wurden 2019 23.000 Räder, 2023 790.000 Räder
»Leasing stärkt stationären Handel«
Kim Lachmann, Director und Fahrradmarkt-Experte bei Deloitte: »Das Dienstradleasing hat sich inzwischen zu einem der relevantesten Markttreiber im Fahrradmarkt entwickelt – insbesondere im für die Branche herausfordernden vergangenen Jahr. Hohe Fahrradbestände bei zeitgleich inflationsbedingt leicht rückläufiger Kundennachfrage stellten viele Marktteilnehmer vor Probleme. Beim Dienstradleasing sahen wir jedoch weiter ein stabiles Wachstum – sowohl im Hinblick auf das Volumen als auch auf den Preis. Zudem zeigt sich, dass es insbesondere den stationären Handel stärkt. Fast 90 Prozent der Nutzenden beziehen ihr Fahrrad dort.«
Beliebt im Leasing sind höherpreisige Räder: Im Durchschnitt waren rund 80 Prozent der Räder E‑Bikes. Der Preis eines über den Arbeitgeber geleasten Fahrrads lag 2023 im Durchschnitt bei rund 3.500 Euro. Das sind fast 1.700 Euro mehr als der Durchschnittspreis der Räder, die im Gesamtmarkt gekauft werden. Dass Leasing höhere Preise erzielt, sei ein wesentlicher Faktor für das beobachtete starke Umsatzwachstum im Fahrradmarkt, so die Macher der Studie.
Zugang zu Dienstradleasing haben der Studie zufolge inzwischen etwa 37 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. 2019 hatten 5,3 Millionen Beschäftigte die Möglichkeit, einen Dienstrad-Leasingvertrag über ihren Arbeitgeber abzuschließen, 2023 waren es bereits 16,8 Millionen.
Potential noch lange nicht ausgeschöpft
»Der Dienstradleasing-Sektor ist in den vergangenen Jahren zwar immens gewachsen, das Potential ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Denn es gibt bei den teilnehmenden Arbeitgebern im Durchschnitt noch rund 90 Prozent der Mitarbeitenden, die bisher noch nicht leasen. Zudem steigt die Zahl der teilnehmenden Unternehmen kontinuierlich – seit 2019 im Durchschnitt jährlich um 46 Prozent. Dienstradleasing wird von den Arbeitnehmern als attraktives Angebot wahrgenommen«, sagt Kim Lachmann.
Insgesamt boten im vergangenen Jahr rund 204.000 Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit zum Dienstradleasing. 2019 waren es noch circa 45.000.
Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad: »Das Dienstradleasing ist ein Milliardenmarkt und hat sich als krisenfest erwiesen. Diensträder sind ein echter Gewinn für Beschäftigte und Unternehmen – durch die positiven Effekte auf Gesundheit und Klimaschutz auch weit über den individuellen Benefit hinaus. Rund zwei Drittel aller, die zur Arbeit pendeln, haben einen Weg, der sich mit einem Fahrrad oder E‑Bike bewältigen lässt, und zwar meist schneller und mit mehr Genuss. Dem sollte auch die Politik mit den richtigen Rahmenbedingungen Rechnung tragen.«
Die vollständigen Studie ist hier abrufbar: »Der deutsche Dienstradleasing-Markt«
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