Der kanadische Mischkonzern Dorel Industries Inc. hat in den ersten sechs Monaten des Jahres – und im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 – ein leichtes Umsatzminus von 2 Prozent auf nunmehr 1,26 Milliarden US$ (1,07 Milliarden Euro) eingefahren. Dafür konnte aber der bereinigte Nettogewinn um 22,1 Prozent auf 12,4 Millionen US$ (10,53 Millionen Euro) wachsen. In diesen Zahlen enthalten: Ein Dorel Sports-Umsatz 01-06/2017 in Höhe von 423,07 Millionen US$ (359,32 Millionen Euro, minus 6,6 Prozent – währungsbereinigt 6,4 Prozent). Der operative Gewinn lag bei 15,04 Millionen US$ (12,77 Millionen Euro – 01-06/2016: 44,71 Millionen US$ = 37,97 Millionen Euro Verlust).
Unter dem Dach von Dorel Sports radelt sowohl die den Massenmarkt anfahrende Pacific Cycle Group (Marken Instep, Ironhorse, Kid Trax, Mongoose, Schwinn) als auch die den Fahrrad-Fachhandel mit Premiumprodukten versorgende Cycling Sports Group (CSG – Marken Caloi, Cannondale, Fabric, GT, Schwinn, Sombrio, Sugoi). Exklusive Wertminderungsverlusten, Umstrukturierungs- und weiteren Kosten liegt der bereinigte operative Gewinn bei 15,1 Millionen US$ (12,75 Millionen Euro – im Vergleich zu 10,5 Millionen US$ = 8,92 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres): »Die Verbesserung des bereinigten operativen Gewinns wurzelt in attraktiveren Margen sowie einer Reduktion der operativen Ausgaben.«
Insgesamt sei vor allem das zweite Verkaufsquartal 2017 in Nordamerika von Verkaufsrückgängen im Vertriebskanal Massenmarkt geprägt gewesen. Hier habe das Wetter nicht mitgespielt. Die über CSG rollenden Premiumprodukt-Verkäufe wären in Nordamerika durch höhere Preisnachlässe beeinträchtigt worden. Einziger Lichtblick: Waren in den ersten sechs Monaten des Vorjahres 21 Prozent der CSG-Verkäufe in Nordamerika von Preisnachlässen betroffen gewesen, seien es im ersten Halbjahr 2017 nur noch 7 Prozent gewesen. In Brasilen wurde die Premiummarke Caloi von einer schwachen Konsumenten-Nachfrage sowie politischen und ökonomischen Unruhen ausgebremst worden. Zudem habe der wachsende Wettbewerbs-Druck bei den Schlüsselmarken im Markt zu Preisnachlässen geführt. Über den europäischen Markt und seine Bikeprodukt-Verkäufe gibt es im Dorel-Geschäftsbericht leider keine Angaben.
Dorel-Präsident und CEO Martin Schwartz geht davon aus, dass Dorel Sports 2017 »ein insgesamt besseres zweites Halbjahr als 2016 inklusive ein besseres bereinigtes operatives Gewinnergebnis« hinlegen wird: »Wir sehen derzeit lediglich noch eine weitere Schwäche im Bereich Massenmarkt, die im dritten Verkaufsquartal 2017 wahrscheinlich zu einem geringeren Ergebnis führen wird als im Juli bis September 2016. Im vierten Verkaufsquartal sollten wir aber dieses Ergebnis mehr als nur kompensiert haben.«
Text: Jo Beckendorff