Der kanadische Mischkonzern Dorel Industries Inc. hat im dritten Verkaufsquartal 2015 einen Gesamtumsatz von 679,3 Millionen US$ (625,2 Millionen Euro) erzielt. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahres-Zeitraum ist das ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Ganz anders sieht es beim bereinigten Nettogewinn aus. Der lag mit seinen 15,5 Millionen US$ (14,3 Millionen Euro) satte 34,9 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis…
Dorel lenkt mit seiner Geschäftssparte Dorel Sports sowohl das Fahrrad-Premiumdach Cycling Sports Group (CSG – Marken Caloi, Cannondale, GT, Mongoose, Schwinn, Sugoi etc.) als auch die den Massenmarkt anfahrende Pacific Cycle Group (Marken Dyno, Pacific, Roadmaster etc.).
In oben genanntem Verkaufsquartal von Dorel Industries enthalten: „Restrukturierungsaufwendungen bei Dorel Juvenile und Dorel Sports in Höhe von circa 8,4 Millionen US$ (7,7 Millionen Euro) sowie Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 1,1 Millionen US (1 Millionen Euro) für das Jugend-Segment“. Dort habe es umfangreiche Umstrukturierungen (inklusive der Entlassung von weltweit – hauptsächlich in China – 700 Mitarbeitern) gegeben.
Bei Dorel Sports schlugen Restrukturierungskosten vor Steuern in Höhe von 4,5 Millionen US$ (4,2 Millionen Euro) zu Buche – davon 3,5 Millionen US$ (3,2 Millionen Euro) für Umstrukturierungsmaßnahmen bei CSG und Sugoi. „Die Bekleidungslinien von Sugoi und Cannondale werden in einer kompletten Linie unter dem Markennamen Sugoi zusammengefasst. Dieser Sektor wird unter dem Namen Sugoi Center of Excellence in eine neue Zentrale ziehen“. Weitere diesbezügliche Zusatzkosten in Höhe von 1 Millionen US$ werden für das vierte Quartal erwartet. Die komplette Umstrukturierung ist bis Ende 2015 geplant.
Mit Abschluss der Umstrukturierung will man künftig jedes Jahr an die 4 Millionen US$ (3,7 Millionen Euro) einsparen. Außerdem hätte sich das Caloi-Geschäft – CSG-Mutter Dorel hatte den führenden Fahrradproduzenten Brasiliens im August 2013 übernommen – nicht wie erhofft entwickelt. Die dortige Wirtschaftslage sowie der schwächelnde Real hätten das Geschäft etwas ausgebremst.
Bezogen auf die drei ersten Verkaufsquartale 2015 bedeutet dieses dritte Quartalsergebnis einen Januar- bis September-Gesamtumsatz von 2,01 Milliarden US$ (1,85 Milliarden Euro, plus 1,9 Prozent) sowie einen bereinigten Nettogewinn von 43,9 Millionen US$ (40,4 Millionen Euro). Damit musste er im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres ein Minus von 39,9 Prozent schlucken.
Dorel begründet diesen Rutsch mit der hohen US$-Währung, die alleine bezogen auf die Geschäftsparten Dorel Juvenile und Dorel Sports „einen negative Wirkung auf den operativen Gewinn in Höhe von 39 Millionen US$“ hatte. Außerdem seien auch noch Wertminderungen auf Firmenwerte und Kundenbeziehungen von Caloi enthalten.
Dorel Sports kam im dritten Verkaufsquartal 2015 mit einem Gesamtumsatz von 266,5 Millionen US$ (245,1 Millionen Euro) auf denselben Wert wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Man radelte also weder bergab noch berauf sonder gerade aus. Die Kanadier weisen darauf hin, dass es ohne die Auswirkungen von Währungsverlusten auf ein Plus von 9 Prozent gekommen wäre. Positiv hätten sich die margenträchtigen Premiumverkäufe über den Vertriebsweg Fahrrad-Fachhandel entwickelt. Dafür kam es aber beim bereinigten Nettogewinn in Höhe von 10,8 Millionen US$ zu einem Minus von 46,3 Prozent. In 07-09/2014 hatte der noch bei 20,1 Millionen US$ (18,5 Millionen) gelegen. Hier soll die Währungsproblematik den operativen Gewinn um an die 10 Millionen US$ (9,2 Millionen Euro) gedrückt haben.
Für die ersten drei Verkaufquartale von Dorel Sports bedeutet das einen Gesamtumsatz von 746,5 Millionen US$ (686,8 Millionen Euro, plus 5,9 Prozent). Der bereinigte Nettogewinn lag bei 32,8 Millionen US$ (30.2 Millionen Euro). Zum Vergleich: In den ersten drei Verkaufsquartalen des Vorjahres lag er noch bei 55,5 Millionen US$ (51,1 Millionen Euro). Heißt: Der bereinigte Nettogewinn rutschte um 40,8 Prozent ab.
Trotz aller Probleme im Jahr 2015 schaut Dorel Industries positiv in die Zukunft. Dank vorgenommener Umstrukturierungen würde Dorel Sports im vierten Verkaufsquartal die Trendwende einläuten. Dank der 2016-Produktlinie, die die bisher größte jemals unter Federführung von Dorel vorgestellte Fahrrad-Plattform darstellen würde, wird bereits im vierten Verkaufsquartal sowohl bei Umsatz als auch Gewinn von Zuwächsen ausgegangen. „Die bisherigen Investitionen werden sich positiv auswirken und bezahlt machen. Auch wenn die Währungsproblematik derzeit schwer einzuschätzen ist – unser Fahrradbereich ist jetzt so aufgestellt dass er damit umgehen kann“, versichert Dorel-CEO Martin Schwartz.
Text: Jo Beckendorff