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Dorel beeinträchtigt durch Unterbrechungen der Lieferkette

Der im kanadischen Montreal beheimatete Mischkonzern Dorel Industries hat die Ergebnisse für das dritte Quartal und die neun Monate bis zum 30. September 2021 bekanntgegeben. Martin Schwartz, Präsident und CEO von Dorel, erklärt, dass die Kosten im Zusammenhang mit den weltweiten Unterbrechungen der Lieferkette die Leistung der Unternehmensgruppe im dritten Quartal noch negativer als erwartet beeinflusst haben. Da die Situation weiterhin bestehe, gaben die Kanadier an, ihre Erwartungen für das vierte Quartal zurückzuschrauben.

Durch den vor vier Wochen bekanntgegebenen Verkauf des Unternehmensbereichs Dorel Sports, zu dem die Fahrrad-Marken Cannondale, Caloi, Mongoose, Schwinn und weitere gehören, für rund 1 Milliarde kanadische Dollar (701 Millionen Euro) an die an die niederländische Pon Holding (Marken Cervélo, Focus, Gazelle, Kalkhoff, Santa Cruz, Union etc.) erziele Dorel allerdings  immerhin einen »erheblichen Shareholder-Value«, auch dank der zur Zeit starken Nachfrage nach Fahrrädern, heißt es im Quartalsbericht. Der Verkauf soll Ende des ersten Quartals nächsten Jahres abgeschlossen sein, Einzelheiten über die Verwendung des Nettoerlöses werde man dann bekanntgeben. Jetzt wolle Dorel sich darauf konzentrieren, »den Erfolg, den wir in unserem Sportgeschäft erzielt haben, bei Dorel Home und Dorel Juvenile zu wiederholen«. In der Sparte Home verkauft Dorel Möbel und Heimtextilien, in der Sparte Juvenile unter anderem Kindersitze.
Die verbleibenden Unternehmensbereiche und der scheidende werden auch für diese Quartal schon getrennt abgerechnet.
Die Störungen in den globalen Lieferketten hatten auch Home und Juvenile Probleme gemacht, die auch noch weiter anhalten werden. »Wir arbeiten aktiv an Lösungen und sind zuversichtlich, dass wir sie bewältigen werden«, so Martin Schwartz, Präsident und CEO von Dorel. Investiert wurde in neue Anlagen, um besser in den drei nordamerikanischen Fabriken produzieren zu können. Außerdem hat Dorel die Übernahme des dänischen E-Commerce-Heimtextilhändlers Notio Living angekündigt.
Der Umsatz von Dorel Home und Dorel Juvenile lag im dritten Quartal bei 437,2 Millionen US-Dollar (377,19 Millionen Euro), ein Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Unterm Strich steht ein  Nettoverlust der beiden Bereiche zusammen in Höhe von 68 Millionen US-Dollar, nachdem im Vergleichszeitraum noch ein Nettogewinn von 9,3 Millionen US-Dollar eingefahren worden war.  Der bereinigte Nettoverlust betrug 66,8 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem bereinigten Nettogewinn von 9,1 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2020.
Mit enthalten in den Ergebnissen des Quartals sei auch eine Belastung in Höhe von 61,7 Millionen US-Dollar (53,23 Millionen Euro) im Zusammenhang mit einer im Rahmen von Unternehmensumstrukturierungen 2015 entstandenen Steuerforderung aus Luxemburg.
Der Neunmonatsumsatz von Juvenile und Home zusammen belief sich auf 1,32 Milliarden US-Dollar (1,14 Milliarden Euro), ein Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der ausgewiesene Nettoverlust für das laufende Jahr belief sich auf 82,2 Millionen US-Dollar (70,92 Millionen Euro, bereinigt 70,8 Millionen US-Dollar / 61,08 Millionen Euro).
Dorel Sports
Der im Verkauf befindliche Unternehmensteil Dorel Sports fuhr im dritten Quartal 303,6 Millionen US-Dollar (261,93 Millionen Euro) Umsatz ein, ein leichter Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2020. Die Verbrauchernachfrage nach Fahrrädern sei hoch geblieben, aber Unterbrechungen in der Lieferkette und eine Verknappung von Komponenten hätten den Umsatz geschmälert. Im gesamten Jahr 2021 hat Dorel Sports bisher 891,3 Millionen US-Dollar (768,96 Millionen Euro) Umsatz verbucht und lag damit um 14,4 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Der Betriebsgewinn von Dorel Sports für das Quartal belief sich auf 43,1 Millionen US-Dollar (37,18 Millionen Euro) gegenüber 24,2 Millionen US-Dollar (20,88 Millionen Euro) im Vorjahr. Darin enthalten ist eine Rückbuchung von Wertminderungsverlusten auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 72,9 Millionen US-Dollar (62,89 Millionen Euro). Diese Summe wurde ins Plus gebucht basierend auf der Annahme, dass die im Vorjahr verbuchten Wertminderungen nun angesichts des Verkaufs von Dorel Sports doch nicht so hoch anzusetzen sind. Ohne die Rückbuchung ergibt sich ein bereinigter Betriebsverlust von 29,8 Millionen US-Dollar (25,71 Millionen Euro). Im Vergleichsquartal hatte die Fahrradsparte noch einem bereinigten Betriebsgewinn von 27,8 Millionen US-Dollar (23,98 Millionen Euro) ausgewiesen. Der Betriebsgewinn in den ersten neun Monaten betrug 96,6 Millionen US-Dollar (27,8 Millionen Euro), verglichen mit 50,4 Millionen US-Dollar (43,48 Millionen Euro) im Vorjahr. Der bereinigte Betriebsgewinn ohne die Rückbuchung lag bei 23,7 Millionen US-Dollar (20,45 Millionen Euro) gegenüber 54,4 Millionen US-Dollar im Vorjahr (46,93 Millionen Euro).
vz

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