Der kanadische Mischkonzern Dorel Industries hat im Geschäftsjahr 2016 einen Gesamtumsatz von 2,6 Milliarden US$ (2,45 Millionen Euro) eingefahren. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Minus von 3 Prozent. Dabei wurde ein Nettoverlust von 11,61 Millionen US$ (10,97 Millionen Euro) erreicht. Im Vorjahr war es noch ein Nettogewinn von 25,7 Millionen US$ (24,29 Millionen Euro).
Da Dorel Industries auch auf dem Nasdaq-Börsenparkett in New York zu Hause ist, sind die angegeben Werte in US$ und nicht CAN$. Das Geschäft von Dorel besteht aus den drei Bereichen Möbel (Dorel Home), Kinder- und Jugendprodukte (Dorel Juvenile) sowie Fahrräder (Dorel Sports).
Dorel Sports verbucht mit seiner den Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle Division sowie seiner den Fachhandel anfahrenden Cycling Sports Group (CSG – Marken Cannondale, Charge Bicycle, Guru, GT, Sombrio, Sugoi etc.) einen 2016er-Umsatz von 938,96 US$ (887,27 Millionen Euro). Mit dieser Zahl liegt Dorel Sports 8,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (währungsbereinigt Minus 6,1 Prozent). Der operative Nettoverlust lag bei 33,93 Millionen US$ (32,06 Millionen Euro – Vorjahr: 10,9 Millionen US$ = 10,3 Millionen Euro Nettogewinn).
Als Hauptgründe für das enttäuschende Endergebnis nennt Dorel Sports vor allem »das sich verändernde Orderverhalten des Handels, branchenweite Rabatte aufgrund des im ersten Halbjahr 2016 eingeläuteten Abbaus von Lagerüberhängen sowohl auf Lieferanten- als auch Handelsseite und die insgesamt global schwache Fahrrad-Marktentwicklung«.
Mit dieser Aussage beziehen sich die Kanadier hauptsächlich auf das CSG-Geschäft. Die dort geführten Premiummarken hätten vor allem unter der schwachen Nachfrage sowie den aufgrund von gewährten Preisnachlässen niedrigeren Margen gelitten.
Im vierten Verkaufsquartal 2016 konnte CSG immerhin Lagerüberhänge auf ein »angemessenes Level« reduzieren. Durchaus besser sah es bei der den branchenfremden Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle aus. Mit Hilfe einer verbesserten Liefereffizienz habe man ein gutes Jahr 2016 gehabt. Eine strategische Preisgestaltung, Kostenkontrolle sowie ein besserer Produktmix hätten zum Beispiel die Rentabilität des Bikeproduzenten Caloi in Brasilien verbessert. Des Weiteren habe man durch diverse Umstrukturierungen im letzten Jahr einen Betrag von 5 Millionen US$ einsparen können. Allgemeines Ziel sei es, das Geschäft wieder profitabel zu gestalten.
Für 2017 geht Dorel Industries für alle drei Geschäftsbereiche von einem besseren Ergebnis aus. Was Dorel Sports’ Zukunft betrifft, meint Dorel-CEO und -Präsident Martin Schwartz: »Dorel Sports hat im Jahr 2016 hart daran gearbeitet, 2017 wieder mit besseren Zahlen aufwarten zu können. Exzessive Lagerüberstände konnten abgebaut werden. Wir hoffen, dass sich die dadurch ausgelösten Rabattschlachten nicht wiederholen. Zudem haben wir uns in Sachen Kostenkontrolle und Supply Chain Management besser aufgestellt. Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, die Verkäufe zu verbessern und letztendlich wieder einen operativen Gewinn einzufahren.«
Text: Jo Beckendorff