Während die Home- und Juvenile-Divisionen (Dorel Home und Dorel Juvenile) des kanadischen Mischkonzerns Dorel Industries Inc. im dritten Verkaufsquartal 2017 für alles in allem positive Zahlen sorgten, sieht das bei der die Fahrrad-Sparten Pacific Cycle und Cycling Sports Group (CSG) lenkenden Sports-Division (Dorel Sports) ganz anders aus. Hier rutschten die Verkäufe im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 18 Prozent auf nunmehr 205,54 Millionen US$ (176,99 Millionen Euro) ab. Mit diesem Ergebnis im Rücken sehen auch die Dorel Sports-Zahlen für die ersten drei Verkaufsquartale im Vergleich mager aus. Der Gesamtumsatz Januar bis September lag bei 628,61 Millionen US$ (541,3 Millionen Euro). Das ergibt im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres immer noch ein zweistelliges Minus von 10,7 Prozent.
Somit lag auch der operative Gewinn des dritten Verkaufsquartals bei gerade einmal 200.000 US$ (172.200 Euro – zum Vergleich 07-09/2016: 5,6 Millionen US$ = 4,82 Millionen Euro). Immerhin konnte der operative Gewinn der ersten drei Verkaufsquartale um 54,1 Millionen US$ (46,59 Millionen Euro) auf nunmehr 15,2 Millionen US$ (13,09 Millionen Euro) angehoben werden. Dank höherer Margen und operativen Kostensenkungen im ersten Halbjahr 2017 habe man hier gegensteuern können. Nichtsdestotrotz: Laut Dorel-CEO Martin Schwartz war das diesjährige dritte Verkaufsquartal »das wahrscheinlich schlimmste, das unsere Sport-Division jemals erlebt hat«.
Gründe dafür: Da sei zunächst die allgemeine Schwäche des globalen Fahrradmarkts sowie die angespannte Lage der Fahrrad-Einzelhandelslandschaft in Nordamerika zu nennen. Was speziell die ausschließlich den (branchenfremden) Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle betrifft, ist die vor allem von der Insolvenz des Großkunden Toys„R“Us im September betroffen. Man werde aber weiter mit dem Spielzeug-Filialisten arbeiten. In Nordamerika habe auch das Wetter nicht mitgespielt. Diverse Extrem-Wetterlagen haben in diesem Jahr Teile des Landes kurzfristig lahm gelegt. An Radfahren war dort weniger zu denken.
Was Martin Schwartz und sein Team hoffen: Dass die durch die Toys“R“Us-Insolvenz ausgelösten Lieferverspätungen gelöst und zu Verkäufen im vierten Verkaufsquartal führen. So würde zumindest Pacific Cycle wieder besser da stehen. Was die ausschließlich den Fahrrad-Fachhandel mit ihren Premiummarken anfahrende CSG betrifft, seien diese Verkäufe durch weitere Preisreduktionen in den Keller gezogen worden. Aber auch hier wäre Licht am Ende des Tunnels: Die Warenlager hätten sich 2017 geleert, die Situation sei entspannter.
Für das vierte Verkaufsquartal erhofft man sich im Vergleich zum Vorjahr für alle Dorel-Divisionen eine positive Entwicklung auf operativer Ebene: »Für Dorel Sports erwarten wir einen Aufschwung gegenüber dem überaus enttäuschendem dritten Verkaufsquartal. Wir gehen davon aus, dass wir von Oktober bis Dezember in etwa dasselbe Ergebnis einfahren werden wie in den letzten drei Monaten des Vorjahres.« Somit wird auch das bereinigte operative Ergebnis im zweiten Halbjahr nicht – und wie bereits kommuniziert – über dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraums liegen.
Last but not least der Hinweis, dass Dorel Industries im vierten Verkaufsquartal eine interne Änderung durchgeführt: Dann wird die Jugendmöbel-Division unter das Dach der bisherigen Schwester Dorel Home schlüpfen. Somit wird die Jugendmöbel-Division auch nicht mehr im Geschäftsbericht gesondert auftauchen.
Text: Jo Beckendorff