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Dorel: US-Fahrrad-Montage in Bedford fällt Umstrukturierung zum Opfer

Wie CSG– und Pacific-Cycle-Mutter Dorel Industries Inc. soeben bekannt gab, wird die bereits laufende Umstrukturierung ihrer Recreational/Leisure Division bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Bis dahin wird auch das eigene Montage- und Test-Center in Bedford/Pennsylvania geschlossen

Die Recreational/Leisure Division von Dorel besteht aus dem ausschließlich den Fachhandel anfahrenden Fahrrad-Dach CSG (Marken Cannondale, GT, Schwinn, Sugoi etc.) sowie dem ausschließlich den Massenmarkt anfahrenden Pacific Cycle (Marken Dyno, Pacific, Roadmaster etc.). Bis Ende 2014 soll nun das Montage- und Testcenter in Bedford/Pennsylvania abgewickelt werden. Somit endet auch hier ein allerletztes Stück us-amerikanischer Fahrradproduktion. Schon 2010 wurde die Rahmenproduktion nach Fernost verlegt. Seitdem wurden aber immer noch vereinzelte Modelle für den Heimatmarkt produziert. Künftig werden alles Bikes des Dorel-Fahrradgeschäfts von Partnern in Fernost produziert.
Das eigene R&D Center in Bethel/Connecticut wurde wie bereits vom RadMarkt am 17. Mai letzten Jahres gemeldet ins etwa 15 Meilen östlich gelegene Wilton/Connecticut – der alten Cannondale-Heimatverlegt. Dort entsteht die neue CSU-Zentrale („CSU“ steht für „Cannondale Sports Unlimited“). Sie soll das Dorel-Fahrradgeschäft überblicken.
Hintergrund des Umzugs nach Wilton: Am 10. Mai hatte der Gouverneur des US-Bundestaates Dannel P. Malloy Dorel ein Angebot gemacht, das der Kanadier nicht ablehnen konnten: Dabei geht es unter anderem um einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von 3 Millionen US$ (2,3 Millionen Euro). Diese Finanzspritze gilt für zehn Jahre und ist mit einem attraktiven Zinssatz von zwei Prozent belegt. Sie wurde vom State Department of Economic and Community Development (DECD) gewährt.
Weiteres Bonbon: Wenn der Anbieter in den nächsten vier Jahren 75 zusätzliche Arbeitsplätze schafft, wird ihm eine Kreditsumme von 2 der insgesamt 3 Millionen US$ erlassen. Der komplette Betrag fließt in das neue Gebäude, die Einrichtung und IT-Equipment.
Von der Finanzspritze seitens des Bundesstaates ist in Dorels vorliegender Pressemitteilung allerdings auch jetzt nicht die Rede. Die damals vom RadMarkt aufgegriffene Meldung kam nicht von Dorel, sondern vom Bundesstaat Connecticut.
Wie Dorel allerdings jetzt selbst zu berichten weiß, werden am bisherigen Sitz des R&D-Centers in Bethel künftig Aktivitäten der Guru-Akademie durchgeführt. 2012 hatte Dorel den Ergonomieexperten Guru Cycles übernommen.
Die komplette Umstrukturierung wird dem Unternehmen laut Pressemitteilung „14 bis 16 Millionen US$ kosten“ (10,2 bis 11,7 Millionen Euro) Mit dieser „Investition in die Zukunft“ würde man künftig aber auch mindestens 6 Millionen US$ (4,4 Millionen Euro) einsparen. Unter anderem werden dieser Umstrukturierung aber auch weltweit an die 100 Arbeitsplätze zum Opfer fallen.
Dorel selbst sieht sich damit bestenss für den internationalen Wettbewerb gerüstet. Laut dem derzeitig interimistisch für die Leisure/Recreational Division verantwortlichen Dorel-Finanzchef wolle man mit der Umstrukturierung „die Entwicklungs- und Lieferzeiten reduzieren, die Kostenstrukturen, die operativen Margen und – bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten für Garantiefälle – die Qualität verbessern“.
Für Dorel-Chef Jeffrey Schwartz beginnt damit „eine neue Phase der Dorel-Evolution hin zu einem globalen Fahrrad- und Bekleidungs- & Accessoires-Anbieter: „Dieser Plan wird in eine höhere Produktqualität sowie einem besseren Service für unsere Kunden und Endverbraucher resultieren.“

Text/Foto: Jo Beckendorff

 

 

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