Nicht zuletzt aufgrund des guten Abschneidens seiner Geschäftssparte Recreational/Leisure, die sich sowohl aus der den Fahrrad-Fachhandel anfahrenden Cycling Sports Group (SSG) mit ihren Premiummarken Caloi, Cannondale, Guru, GT, Mongoose, Schwinn und Sugoi als auch der branchenfremde Massenanbieter anfahrenden Pacific Cycle (Marken Dyno, Iron Horse, Mongoose, Pacific, Roadmaster, Schwinn) zusammensetzt, konnte die Firmenmutter Dorel Industries Inc. eine Schwächephase überwinden…
Neben der Geschäftssparte Recreational/Leisure ist der börsennotierte Mischkonzern Dorel aus Kanada noch mit den Geschäftssparten Juvenile und Home Furnishing im internationalen Markt. Das den Fahrradbereich umfassende Recreational/Leisure-Dach ist allerdings das größte Geschäftsfeld.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 erkurbelte Recreational/Leisure einen Umsatz von 793,10 Millionen US$ (639,80 Millionen Euro – Anmerkung des RadMarkts: Die Zahlen in US$ und nicht CAN$, weil Dorel an der New Yorker Börse gehandelt wird) . Verglichen mit den ersten neun Monaten des Vorjahres ist das ein zweistelliges Plus von 17,8 Prozent. Der operative Gewinn kletterte auf 46,29 Millionen US$ (37,34 Millionen Euro). Das ergibt im Vergleich zum Vorjahr (01-09) ein strammes Plus von 69,4 Prozent.
Laut Dorel-Geschäftsbericht hätten „gute Fachhandelsverkäufe speziell in Europa und Japan sowie Massenmarkt-Verkäufe in Nordamerika sowohl im dritten als auch in den ersten drei Verkaufsquartalen 2014“ zu diesem Ergebnis beigetragen. Was den Fachhandelsverkäufen auch gut getan hat: Wachsende E-Bike- und Mountainbike-Verkäufe. Der Massenmarkt profitierte wiederum von einer anziehenden Nachfrage seitens der Konsumenten „nach Fahrrädern und e-betriebenen Kinderfahrzeugen“.
Auch erfreulich: Erstmals konnte die brasilianische Neuerwerbung Caloi mit einem positiven Ergebnis aufwarten. Nach Verlusten in den ersten zwei Verkaufsquartalen 2014 habe Caloi erstmals im dritten Verkaufsquartal mit einem operativen Gewinn aufwarten können. Fazit Dorel: Die angeschlagene brasilianische Wirtschaft befindet sich auf Erholungskurs. Für das vierte Quartal setzt Caloi auf weiteres Wachstum.
Es gab aber auch einige Ausgaben die es in sich hatten. Dorel-Chef Martin Schwartz verweist in Zusammenhang mit der Auflösung der Geschäftsbeziehung mit Brixia und dem Cannondale Pro Cycling Team auf einmalige Kosten von 4,50 Millionen US$ (3,63 Millionen Euro). Zusätzlich wurden 0,90 Millionen US$ (0,74 Millionen Euro) in die laufende Restrukturierung gesteckt. Last but not least hätte der starke US$ das Geschäft belastet. Im Vergleich zum letzten Jahr wären dadurch zusätzliche Einbußen in Höhe von etwa 1 Millionen US$ (0,81 Millionen Euro) entstanden.
Insgesamt erzielte Dorel in den ersten drei Verkaufsquartalen 2014 einen Umsatz von 1,98 Milliarden US$ (1,60 Milliarden Euro, plus 9,7 Prozent). Der Nettogewinn klettere um zweistellige 27,5 Prozent auf 59,5 Millionen US$ (48,02 Millionen Euro).
Text: Jo Beckendorff