Die auch Lauf- und Kinderräder verkaufenden internationalen Spielwaren-Größen stecken in der Krise. Nach der Insolvenz des Spielzeug-Filialisten Toys’R’Us scheint sich nun auf Anbieterseite eine Mega-Fusion anzubahnen: Nach 1996 und 2005 versucht Spielwaren-Marktführer Hasbro zum dritten Mal, seinen größten Mitbewerber – den Spielzeug-Hersteller Mattel Inc. – zu übernehmen.
Auch wenn der Name Hasbro (steht für »Hassenfeld Brothers«) nicht so geläufig sein sollte: Neben den eigenen Filmstudios (Hasbro Studios) und Filmlabel (Allspark Pictures) lenkt der Spielwaren-Marktführer so bekannte Spiele wie Monopoly. Weil das Hasbro-Geschäft vor allem dank des wachsenden (Animations-)Filmgeschäfts und den Rechten an den Disney-Puppen gut läuft, scheint der Zeitpunkt für einen weiteren Übernahme-Versuch von Mattel günstig.
Bei Mattel – im Markt vor allem als Macher der Barbie-Puppe bekannt – laufen die Geschäfte weniger rund. Somit ist auch der Aktienkurs des Unternehmens laut Wall Street Journal innerhalb des letzten Jahres um 50 Prozent in den Keller gerutscht. Eine schnelle Kehrtwendung ist nicht in Sicht.
In dem Ende Oktober vorgelegten dritten Quartalsbericht (07-09/2017) musste Mattel ein Verkaufsminus von 13 Prozent vermelden. In dieser Zahl enthalten: Ein Verkaufsminus der beiden auch Lauf- und Kinderräder verkaufenden Mattel-Marken Fisher-Price und Hot Wheels. Mattel begrüntet das enttäuschende Ergebnis unter anderem mit der Insolvenz des Großkunden Toys’R’Us. Dieser derzeit unter Gläubigerschutz nach Chapter 11 stehende Spielzeug-Filialist soll Mattel diversen Berichten aus den USA zufolge 135 Millionen US$ (116 Millionen Euro) schulden.
Details zum Übernahmenangebot liegen derzeit nicht vor. Somit ist auch nichts über den Kaufpreis bekannt, den Hasbro willens ist, für den derzeit angeschlagenen Mitbewerber Mattel zu zahlen.
Text: Jo Beckendorff