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Druckfrisch: Shimano-Studie zur E-Bike-Nutzung in Europa
120 Seiten: Shimanos »State of the Nation«-Report 2022.

Alle Jahre wieder: Shimanos diesjähriger »State of the Nation«-Report befasst sich mit der Einstellung der Europäer zum Thema E-Bikes und was sie über deren Nutzung denken. Hier eine Zusammenfassung der alles in allem 120-seitigen (!!!) Studie inklusive anschaulichen Graphiken etc.

Für den diesjährigen Report befragte Shimano eigenen Angaben zufolge »über 15.500 Personen in 12 europäischen Ländern«. Damit würden sie eine der detailliertesten Untersuchungen über die Einstellung zu E-Bikes präsentieren.
Während frühere »State of the Nation«-Reports von der weltweiten Covid-19-Pandemie geprägt waren, ist der diesjährige Report der erste, der »die Wahrnehmungen nach der Pandemie misst« – heißt: nachdem es in Europa keine gravierenden Lockdowns mehr gab. Dabei werden laut Shimano »neue Bedenken und Gründe für das Fahren von E-Bikes aufgedeckt«.
Im Folgenden eine in sechs Punkte aufgeteilte Zusammenfassung des »State of the Nation«-Reports 2022 seitens Shimano.
Lebenshaltungskosten lösen Thema Covid ab
Im Jahr 2021 fragten wir, ob die Europäer mehr oder weniger wahrscheinlich E-Bikes fahren als vor der Pandemie und warum. Damals gaben 2 von 5 (= 39 Prozent) Befragte an, dass sie den Hauptgrund für die Nutzung eines E-Bikes in dem Risiko einer Covid-19-Anstecking in den öffentlichen Verkehrsmitteln sehen. 2022 ist das nur noch für 1 von 5 (18 Prozent) Befragte der Hauptgrund.
Dafür rücken in diesem Jahr die Lebenshaltungskosten in den Vordergrund. 47 Prozent der Befragten sehen darin »als Reaktion auf die steigenden Kosten für Kraftstoff und öffentliche Verkehrsmittel« einen Grund für die Nutzung eines E-Bikes. 41 Prozent gaben an, dass ein kosten-verringender Zuschuss für die Erstanschaffung eines E-Bikes zum Kauf motivieren würde.
Junge Befragte fahren aus Umweltschutzgründen Fahrrad/E-Bike
Umweltbelange sind im Jahr 2022 definitiv in den Vordergrund gerückt. Während in ganz Europa durchschnittlich 33 Prozent der Befragten angaben, dass das Wissen, die Umwelt weniger zu belasten, ein Grund ist, mit dem Fahrrad zu fahren, ist der Prozentsatz in Ländern, die von Hitze und Dürre betroffen sind, viel höher (Italien 51 Prozent, Spanien 46 Prozent). Dabei machen sich die 18- bis 24-Jährigen die meisten Gedanken über ihre Umweltauswirkungen. Insgesamt hat sich aber der Unterschied in der Einstellung zwischen jüngeren und älteren Altersgruppen seit 2021 verringert.
Advantage Infrastruktur
31 Prozent der Befragten waren im diesjährigen Report der Meinung, dass eine bessere Radverkehrs-Infrastruktur einen Anreiz für den Kauf oder die Nutzung eines E-Bikes bieten würde. In diesem Jahr fragte Shimano auch, inwieweit sich die Fahrrad-Infrastruktur in den letzten 12 Monaten verbessert habe. Hier sind die Europäer im Großen und Ganzen der Meinung, dass sie sich nicht verbessert hat: 45 Prozent gaben an, dass sie sich nicht verbessert habe. Weitere 17 Prozent gaben an, es nicht zu wissen.
Wen sprechen E-Bikes vor allem an?
Die Europäer sind der Ansicht, dass E-Bikes in erster Linie für umweltbewusste Menschen geeignet sind – was zum Teil auf das Verständnis für die Rolle hinweist, die E-Bikes bei der Verringerung der Nutzung von Kraftfahrzeugen und der Verkehrsüberlastung spielen können. Dies zeigt laut Shimano auch, dass die Verringerung der Umweltbelastung als ein ermutigender Faktor für die Nutzung von E-Bikes angesehen wird.
Knapp hinter den umweltbewussten Personen liegen Pendler (48 gegenüber 52 Prozent), die erkennen, dass E-Bikes (um den täglichen Berufsverkehr zu bewältigen) eine brauchbare Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem eigenen Kraftfahrzeug sind.
Fahrradbesitz
41 Prozent der befragten Europäer besitzen kein Fahrrad – wobei in einigen Ländern der Fahrradbesitz deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Im Vereinigten Königreich besitzen zum Beispiel 63 Prozent kein Fahrrad. In Frankreich sind es 51 Prozent. In den Niederlanden ist die Zahl der Fahrradbesitzer am höchsten: nur 13 Prozent gaben an, kein Fahrrad zu besitzen.
Fahrradpflege
Da Reifen und Antriebsstrang beim E-Bike aufgrund des Gewichts des Fahrrads und des Drehmoments, das durch den Motor mit Tretunterstützung erzeugt wird, schneller verschleißen, sind E-Bikes wartungsintensiver als herkömmliche Fahrräder. Bei der Wartung würden E-Bike-Besitzer aber vom Fachwissen der Fahrradläden, »die bei der Behebung kleinerer Probleme helfen und Ratschläge zu Wartung und Instandhaltung geben können«, profitieren.
Auch gut für den Fahrradhandel zu wissen: Jeder vierte Europäer wird sein Fahrrad laut Shimano-Report 2022 in den nächsten sechs Monaten zur Inspektion bringen. 51 Prozent der Fahrradbesitzer halten die Wartung für wichtig. Besorgniserregend ist allerdings, dass 12 Prozent nur dann eine Werkstatt aufsuchen, wenn ihr Fahrrad kaputt geht – dabei kann laut Shimano »ein frühzeitiger oder routinemäßiger Besuch in der Fahrradwerkstatt oft teurere Reparaturen in der Zukunft verhindern«.
Shimanos 120-seitiger »State of the Nation«-Report 2022 kann (allerdings nur auf Englisch) unter diesem Link heruntergeladen werden.

Text: Jo Beckendorff/Shimano, Graphiken: Shimano, Foto: Shimano/Nick Howe
 

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