Für Radfahrer eine böse Falle: Beim Verlassen eines Fahrzeugs öffnen die Insassen die Tür, ohne einen Blick über die Schulter zu werfen und sich nach Rad Fahrenden umzusehen. Obwohl dies jeder gelernt beziehungsweise wissen sollte, ist es nicht für alle eine Selbstverständlichkeit. Belegt wird dies durch eine aktuelle Forsa-Umfrage im Rahmen der Kampagne »Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!«
Demnach prüft mehr als jeder zehnte befragte Autofahrer beim Aussteigen nicht, ob sich Verkehrsteilnehmer auf dem Fahrrad von hinten nähern. 16 Prozent der befragten Auto Fahrenden machen selten oder nie einen Schulterblick. Sieben Prozent nutzen selten oder nie die Spiegel, um keine Rad Fahrenden zu übersehen.
Die Umfrage wurde durchgeführt im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
Sorgfaltspflicht beim Aussteigen
Laut der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO, Paragraph 14, Absatz 1), müssen sich alle beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto vergewissern, dass sie keine anderen am Verkehr Teilnehmenden gefährden. Doch lediglich 88 Prozent der befragten Auto Fahrenden ist dies jedoch bekannt.
Aufklärung leisten soll hier die neue DVR-Kampagne »Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!«. Sie soll vor allem Pkw Insassen, aber auch Radler für die Gefahr von Dooring-Unfällen sensibilisieren und zugleich Tipps zur Vermeidung liefern.
Wichtiger Tipp ist hier der »holländischen Griff«, der beim Aussteigen angewendet werden sollte: »Dabei öffnen alle, die auf der Fahrerseite im Fahrzeug sitzen, die Tür mit der rechten Hand, und alle, die auf der Beifahrerseite sitzen, nutzen dafür die linke Hand«, erklärt DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. Auf diese Weise dreht sich automatisch der Oberkörper und erleichtert so den Schulterblick. Die Tür sollte erst dann geöffnet werden, wenn keine Rad Fahrenden in Sicht sind.
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Grafik: DVR