Laut Datenmaterial von E-Bike-Finder (e-bike-finder.com) – einem Vergleichsportal, das seit 2012 »jedes Jahr annähernd alle Elektrofahrräder erfasst, die hauptsächlich über den Fachhandel vertrieben werden« – ist der Durchschnittspreis eines in Deutschland verkauften E-Bike im Vergleich zum Vorjahr um 250 Euro auf nunmehr 3.287 Euro gestiegen. Die kostenfreie Studie umfasst insgesamt 2.556 unterschiedliche E-Bike-Modelle von insgesamt 80 Herstellern – und ist hier kostenfrei erhältlich.
Laut E-Bike-Finder leigt die weitere Preissteigerung der Premiummodelle insbesondere im Thema E-Mountainbikes begründet. Hier setzen deutschen Hersteller vor allem auf einen Mittelmotor – und der kommt zu rund 60 Prozent vom deutschen E-Bike-Antriebspionier Bosch E-Bike Systems. Das teuerste E-Bike mit 14.999 Euro ist das »XDURO FullSeven Carbon Ultimate« von Haibike – ein Carbon-E-Mountainbike Boardcomputer.
Für höhere Preise sorgt laut dem Vergleichportal auch eine stärkere Integration von Motor und Akku wie beim »Stromer ST 2 S« für 8.890 Euro oder beim wie ein konventionelles Fahrrad ohne Motor ausschauende »Coboc Vesterbro« für 4.599 Euro.
Am unteren Preisende finden sich beim Fachhändler einfache Modelle ab 1.199 Euro. Der Trend zu Premiummodellen mit Smartphone-Anbindung oder Boardcomputer und hochwertigen Komponenten wird sich auch 2017 fortsetzen. »Damit werden auch die Durchschnittspreise weiter steigen», meint Christian Schindler in seiner Rolle als Projektleiter des eBike-Finder-Auswertungsteams.
94 Prozent aller Elektroräder sind Pedelecs, die bis 25 km/h beschleunigen und rechtlich wie Fahrräder gelten. Die verbleibenden sechs Prozent gehören zur S-Pedelec-Klasse – schnelle E-Bikes bis 45 km/h, die eines Versicherungskennzeichens bedürfen und für die Helmpflicht gilt.
Die meisten angebotenen E-Bikes mit 38 Prozent Marktanteil sind City/Urban-Bikes, die hauptsächlich in der Stadt ihren Einsatz finden, aber kleinere Ausflüge vertragen. Für längere Touren auch auf holperigerem Untergrund eignen sich Touren/Trekking-Räder. Sie machen 36 Prozent aus. E-Mountainbikes legen von 15 Prozent auf 19 Prozent in diesem Jahr zu. Falt- und Kompakträder machen zwei Prozent des Marktes aus – Lastenräder ein Prozent.
87 Prozent aller angebotenen E-Bikes im Jahr 2016 sind mit einem Mittelmotor ausgestattet – eine überwältigende Mehrheit. Dieses Antriebssystem ermöglicht es Herstellern unter anderem beliebige Schaltungen zu verbauen: Nabenschaltung oder Kettenschaltung. Der Heck- oder Hinterradmotor ist in acht Prozent der Elektrofahrräder zu finden und der Vorderradmotor in fünf Prozent.
Text: Jo Beckendorff/E-Bike Finder