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E-Biker aufgepasst: IFS warnt vor Bränden von Lithium-Ionen-Akkus
Egal, ob Smartphone, Laptop, E-Bike oder E-Auto – die mobile Welt setzt auf Lithium-Ionen-Akkus. Mit deren immer größeren Verbreitung in der mobilen Welt hat laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS) auch der Anstieg von Akku-Bränden erheblich zugenommen. In diesem Zusammenhang warnen die Kieler vor allem vor preisattraktiven No-Name-Austausch-Akkus für hochwertige Markenprodukte.
Sollten nicht komplett unbeaufsichtigt geladen werden: die vor allem in der mobilen Welt eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus.Foto: IFS

Defekte von Lithium-Ionen-Akkus sind derzeit die häufigste Ursache für Brände durch Elektrizität. Daran haben Lithium-Ionen-Akkus aktuell einen Anteil von rund 20 Prozent – Tendenz weiter steigend.
Die Lithium-Technologie ermöglicht eine kompakte Bauweise bei gleichzeitig hoher Energie-Leistung. Heißt auch, dass Lithium-Ionen-Akkus eine hohe Energiedichte haben – die allerdings auch dazu führt, dass das Brandrisiko dieses Akku-Typs weitaus höher ausfällt als bei Akkus anderer Bauweisen.
Mittlerweile tauchen Brände von Lithium-Ionen-Akkus als typisches Schadensbild in der IFS-Datenbank des IFS auf. Seit gut zehn Jahren beobachtet das Institut einen ebenso deutlichen wie kontinuierlichen Anstieg von Akkubränden.
Laut IFS kommt es in drei von vier Fällen während der Ladephase zur Brandentstehung. »Die Akkus sollten darum nicht komplett unbeaufsichtigt geladen werden«, rät der Chemiker und IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews. So sollten sich zum Beispiel in dem Raum, in dem ein Akku geladen wird, auch ein Rauchwarnmelder befinden.
Jede Münze hat zwei Seiten
Bei Lithium-Ionen-Akkus treffen eine Stärke und eine Schwäche aufeinander: während sie Akkus eine vergleichsweise hohe Energiedichte haben und sich somit besonders gut für mobile Anwendungen eignen, sind sie zugleich gegenüber verschiedenen Belastungen empfindlich und können im Falle eines Defektes thermisch durchgehen. Das bedeutet, dass sie die gespeicherte Energie in einer heftigen Reaktion augenblicklich abgeben. Dabei besteht nicht nur Brand-, sondern auch Verletzungsgefahr.
Die Zunahme von Akkubränden führt IFS vor allem auf den imposanten Anstieg der Akku-Stückzahlen zurück: »Eine größere Anzahl von Produkten bedeutet auch eine größere Anzahl von fehlerhaften Produkten«.
Das zeige sich auch bei den Rückrufen: »Seit einigen Jahren stehen mehr als die Hälfte aller Produkt-Rückrufe wegen Brandgefahr im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus. Betroffen sind vor allem besonders preisgünstige No-Name-Artikel.«
In diesem Zusammenhang verweist IFS auf billige Austausch-Akkus für hochwertige Markengeräte: »Hier sind insbesondere Nachbauten und Produktfälschungen im Bereich der Akkuwerkzeuge aufgefallen. Bei Untersuchungen von billigen Akkupacks und Ladegeräten haben wir erhebliche technische Mängel festgestellt«, erklärt Drews und rät dringlich, »Akkus und Produkte mit Akku stärker nach der Qualität als nach dem Preis auszusuchen«.
Zudem sollten Lithium-Ionen-Akkus vor mechanischen Belastungen sowie vor besonders hohen und niedrigen Temperaturen geschützt werden: »Wichtig ist, bei der Handhabung und insbesondere beim Laden die Vorgaben der Hersteller zu beachten.«
Mehr Infos zum Thema Lithium-Ionen-Akkus über www.ifs-ev.org/lithium-ionen-akkus.

Text: Jo Beckendorff/IFS

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