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E-Bikes und kanalübergreifende Einkaufserlebnisse bieten Chancen

Für Fahrradindustrie und –handel sieht es weiterhin gut aus, hieß es im Branchengespräch zum Auftakt der Eurobike heute in Friedrichshafen. ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger legte die Zahlen für die aktuelle Marktentwicklung vor (siehe separater Bericht). Und Winora-Chefin Susanne Puello bestätigte, dass das Jahr 2016 im Bereich analoger Fahrräder bislang zwar Schwächen gezeigt hat, aber E-Bikes weiter boomen. 

Daher fiel ihre Prognose für die Industrie als ganzes positiv aus. Auch Fahrradhändler Thorsten Larschow (Rad und Tour Cuxhaven) sieht noch große Absatzchancen für E-Bikes, zumal durch seine Erfahrung mit der Fahrradvermietung: Weil die Verleihflotten weiter elektrifiziert werden müssen ist seiner Ansicht nach noch mit enormen Zahlen zu rechnen.

Sinnvolle Vernetzung von online und stationär

Zum Thema Onlinehandel demonstrierten die auf dem Podium versammelten Branchenkenner ein entspanntes Verhältnis: Nach Angaben von Internetstores-Geschäftsführer Ralf Kindermann (fahrrad.de, Brügelmann, Campz) wächst der Online-Handel in Deutschland in der Fahrradbranche deutlich zweistellig. Er werde aber den en stationären Handel nicht verdrängen, sondern es werde eine im Sinne des Verbrauchers sinnvolle Vernetzung geben. Ein nahtloses Einkaufserlebnis stehe im Vordergrund, das unter anderem so aussehen werde, dass künftig der Kunde beim Betreten des Ladens über sein Smartphone erkannt wird und ihm Artikel angeboten werden, die er vorher online angesehen hat, oder auch, dass aufgezeichnet wird, was er im Laden ansieht, und er später online daran erinnert werden kann. Händler Larschow hat vor Online keine Angst, wie er ausführte: »Weil meine Umsatzzuwächse genauso groß sind«. Und vor allem, weil das Internet nicht verkaufen kann: »Kunden kaufen bei uns im Laden, weil wir verkaufen.« Ob der Kunde, wie Moderator Bernd-Uwe Gutknecht formulierte, sich erst beraten lässt und dann für 23 Euro weniger im Internet kaufe, das liegt nach Auffassung von Larschow an der Ausbildung der Verkäufer, und da sei in der Branche einiges aufzuholen. Der Schlüssel sei eine professionelle Präsentation und die Begeisterung fürs Fahrrad – beides würden er und seine Mitarbeiter sich auf der Eurobike anschauen und aufnehmen. Susanne Puello sieht auch die Industrie in der Pflicht, den Handel mit einzubetten in eine künftige Multi-Channel-Kultur. Und Shimano Europe-Managing-Director Frank Peiffer verwies auf die Chance des Händlers, wesentlich mehr Kunden zu erreichen, und für die Marke, den Kontakt zum Endverbraucher herzustellen und diesen an den Händler zu vermitteln.

Nach Angaben des ZIV hat der europäische Markt sich zu großer Bedeutung für die internationale Fahrradbranche entwickelt. Das freute zum einen den Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger, weil es einen Standortvorteil für die Messe am Bodensee bedeutet. Neuberger leitete zum anderen daraus ab, dass der Verband darauf hinarbeiten müsse, dass die Produktion wieder näher an den Markt in Europa heranrücke, um flexibler und »in time« reagieren zu können.

vz

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