Somit konnte sich der Online-Fachhändler eigenen Angaben zufolge in einem schwierigen Marktumfeld, das durch Konsumeinbruch, Inflation und Lieferketten Problemen geprägt war, bestens behaupten. Gleichzeitig folgte den beiden Rekordjahren in der Pandemie nun ein drittes. An das hohe Wachstumsniveau der beiden Pandemiejahre (41 Prozent in 2020 und 31 Prozent in 2021) konnte das Unternehmen allerdings nicht anknüpfen.
Dass man mit dem zweistelligen 2022er-Plus von 19 Prozent trotzdem gut dasteht, belegt ein Blick auf die Zahlen des Branchenverbandes E- Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh): demnach verzeichnete die Branche im Gesamtjahr 2022 einen Rückgang des Bruttoumsatzes mit Waren im E-Commerce um 8,8 Prozent.
Heimatmarkt Deutschland der mit Abstand größte Bergfreunde-Markt
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Bergfreunde in zwölf europäischen Ländern mit einem Online-Shop vertreten. Mehr als 50 Prozent des oben genannten Gesamtumsatzes 2022 entfielen auf den Heimatmarkt Deutschland. Die zweit-, dritt- und viertgrößten Absatzmärkte sind die Schweiz, Österreich und die Niederlande. »In unserer mittelfristigen Internationalisierungsstrategie geht es im Kern um die Frage, wie wir uns in den bestehenden Ländern noch verbessern können. Da gibt es noch viel Potenzial. Außerhalb von Europa haben wir keine Pläne«, erklärt Bergfreunde-Geschäftsführer Ronny Höhn.
Das Sortiment der Bergfreunde umfasst mittlerweile 40.000 Artikel von über 850 Marken. An seinen Verwaltungsstandort Kirchentellinsfurt und dem Logistikstandort Ergenzingen bei Tübingen beschäftigt der reine E-Commerce-Händler 650 Mitarbeiter.
Ausblick
Was erwarten die Bergfreunde nun aber für das laufende Geschäftsjahr 2023 und darüber hinaus? Höhns Geschäftsführer-Kollege Matthias Gebhard zeigt sich verhalten optimistisch: »Die nächsten Jahre sind mit Unsicherheit behaftet, darauf stellen sich alle in der Outdoor-Industrie ein. An den Megatrends, die den Outdoor- und Onlinehandel treiben, wird sich langfristig wenig verändern. Die Menschen verbringen ihre Freizeit in der Natur und ihr Kaufverhalten verschiebt sich zunehmend ins Internet.«
Text: Jo Beckendorff/Bergfreunde
