Vom 15. bis 17. Oktober öffnete in München die kleine aber feine E-Mobilitäts-Fachmesse E Move 360° – Internationale Fachmesse für Mobilität 4.0 – elektrisch – vernetzt – autonom – zum bereits zehnten Mal ihre Pforten (allerdings erst zum vierten Mal unter dem aktuellen Namen). Auch wenn sie über die Jahre nicht wirklich groß zulegen und einige Häutungen hinter sich hat: Der externe Messeorganisator Munich Expo Veranstaltungs GmbH äußerte sich mehr als zufrieden. Was nicht nur mit der bereits vom RadMarkt kommunizierten Expansion nach Asien zusammenhängt, sondern laut E Move 360°-Macher Munich Expo-CEO Robert Metzger auch an einem im Vergleich zum Vorjahr überschaubar-gesunden Ausstellerzuwachs.
Ohne genaue Zahlen nennen zu können erklärte Metzger in München: »Am erneuten Zuwachs zeigt sich, dass unser Messe-Konzept, sich einzig und allein auf die E-Mobilität zu konzentrieren und sie nicht als Randbereich von Energie-, Auto- oder Industriemessen zu sehen, die richtige Lösung ist.«
Mit fast 300 Ausstellern aus 25 Ländern (Auslandsanteil: 45 Prozent) und über 10.000 Besuchern aus über 60 Ländern (geschätzter Auslandsanteil: 32 Prozent) sei die E Move360° »die weltweit größte Fachmesse zum Thema Elektromobilität und vernetztes & autonomes Fahren«.
Nach wie vor würden Ingenieure, IT-Experten sowie professionelle Nutzer wie Flottenmanager, Lieferservices, Taxi-Unternehmer, aber auch Städte und Gemeinden, Touristikregionen und Verkehrsbetriebe« zu den Besucher-Zielgruppen zählen. Und nachdem die eMove 360° in diesem Jahr mit der E Move 360° Asia erstmals nach Übersee expandiert (der RadMarkt berichtete), heißt die Münchener Veranstaltung nun auch genau genommen E Move 360° Europe.
Messe-Wandlung
Was die oben genannten Häutungen betrifft, hat die E Move 360° schon einiges mitgemacht. Bevor zum Beispiel aus Fahrrad-Sicht Ispo-Macher Messe München einst selbst auf seinem Messegelände (von denen MunichExpo für ihre E Move 360° zwei Hallen anmietet) mit der Fahrradmesse Ispo Bike loslegte, waren hier und dort erste kleine E-Bike-Anbieter auf der damals jungen E-Mobilitätsmesse anzutreffen.
Große Autohersteller hat es hingegen nie dorthin gezogen. Sie sahen in den Anfängen der E Move 360° eher eine »Bastlermesse«, die sich allerdings schon längst von diesem Image befreien konnte. Aber egal ob Benzin-, Diesel-, Brennstoffzellen/Wasserstoff- oder E-Fahrzeuge: sie setzen traditionell auf die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main.
Die Sache mit den E-Bikes
Aber zurück zum E-Bike: aufgrund eines sogenannten »gentleman agreement« durfte die E Move 360° zu Ispo Bike-Zeigten keine E-Bike-Aussteller ansprechen. Dieser Sektor sollte der eigenen Bikemesse vorbehalten bleiben. Als diese dann beerdigt wurde, war der komplette E-Bike-Sektor bereits auf der Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen heimisch.
Was derzeit interessant zu beobachten ist: während der Eurobike befindet sich die Rothaushalle der Messe Friedrichshafen in Händen von Unternehmen der Autoindustrie, die auf den Sektor »e« aufgesprungen sind. Auch wenn ihr dort gezeigtes Produktportfolio hauptsächlich aus E-Bike-Antrieben besteht: unter anderem sind erste drei- und sogar vierspurige E-Mobilitätsfahrzeuge vor Ort, die auch auf der E Move 360° zu sehen sind. Der einzige Unterschied, den der RadMarkt ausmachen konnte: während die auf der Eurobike präsentierten E-Fahrzeuge in der Rothaus-Halle zum Großteil von renommierten Playern aus der Autobranche kommen, sind es auf der E Move 360° zumeist aus anderen Bereichen kommende Anbieter, die mit spannenden E-Mobilitäts-Fahrzeugen auf sich aufmerksam machen. Außerdem und im Gegensatz zur Eurobike in München vor Ort: einige E-Motorroller- und E-Moped-Anbieter.
Fokus Ladestationen & Co.
Laut Metzger sind E-Fahrzeuge aber nur ein Teilbereich seiner Messe: »Auf der E Move 360° treffen sich schwerpunktmäßig Anbieter von Ladestationen und -applikationen, Leichtbau-Karosserien, Sharingkonzepte und intermodale Mobilität, Batterieproduzenten und sich mit diesem Thema befassende Recycling-Firmen – nicht zu vergessen Anbieter aus dem Sektor vernetztes und autonomes Fahren.« Diese Bereiche hat sich im Laufe der Jahre herausgeschält. Anders ausgedrückt: Auf diesem Sektor hat sich die E Move 360° einen Ruf als internationale Fachmesse erarbeitet.
So waren auf der diesjährigen E Move 360 auch nur an einer Hand abzuzählende Aussteller mit E-Bikes vor Ort. Mehr dazu in den kommenden Tagen auf www.radmarkt.de.
Due E Move 360° Europe 2020 wird vom 20. bis 22. Oktober ihre Pforten öffnen. Mehr zu den E Move 360°-Messen unter www.emove360.com.
Text/Fotos: Jo Beckendorff