Die Fahrradmarke Hercules meldet einen ungewöhnlich starken Umsatzzuwachs und sieht als Ursache das Zusammentreffen von zwei Tatbeständen: Man habe über Jahre seine Hausaufgaben gemacht und ernte jetzt die Früchte – und die Nachfrage nach Elektrorädern hat in diesem Jahr nochmals deutlich angezogen.
Ergebnis ist jedenfalls nach eigener Aussage, dass der Umsatz des ersten Quartals 2011 dreimal so hoch liegt wie im Jahr zuvor. Der positive Trend werde anhalten, sieht das Unternehmen mit Blick auf die überdurchschnittlichen Auftragseingänge im zweiten Halbjahr 2010 voraus.
Was die »gemachten Hausaufgaben« betrifft, bezieht man sich wesentlich auf Maßnahmen der letzten vier Jahre. Susanne Puello, Geschäftsführerin der Accell Germany GmbH, hat Hercules in dieses Unternehmen eingegliedert, es vom Standort Neuhof an der Zenn zum Winora-Standort in Schweinfurt-Sennfeld geholt.
Damit einher gingen auch einige personelle Änderungen und Neuausrichtungen, wie das Unternehmen betont. Speziell für den E-Rad-Bereich wurde ein eigener Ingenieur eingestellt, eine komplett neue Designabteilung wurde ins Leben gerufen, die Leitung von Marketing und Vertrieb wurde auf zwei Personen aufgeteilt und ein komplett neues Außendienst-Team geschaffen. Zum Vertriebsleiter (und Chef-Sanierer, würden manche sagen) bestellte Susanne Puello seinerzeit den vormaligen Winora-Marketingleiter Mario Moeschler. »Dies alles sorgte anfangs für viel Wirbel im Markt, war aber, wie sich jetzt herausstellt, ein Garant für einen erfolgreichen Relaunch der Marke«, räumt man indirekt eine schwierige Phase ein. Nun sei wieder Ruhe eingekehrt und Hercules werde wieder wichtiger im Markt.
Aktuell liefen Verkauf und Auslieferung jedenfalls auf vollen Touren. Eine besondere Rolle spiele in diesem Zusammenhang die Kooperation mit dem Bosch-Konzern auf dem Gebiet der Elektroantriebe. Als einer der ersten Hersteller brachte Hercules im März das neu entwickelte Ebike namens Robert/-a auf den Markt – nach eigener Aussage »das beste Pferd im Stall«.
Im Juli 2011 präsentieren die Marken Hercules und Bosch zu ihrem jeweiligen 125jährigen Firmenjubiläum eine »Limited Edition Robert/-a 125«, die auf 3.000 Exemplare limitiert ist. Versprochen werden ein außergewöhnliches Design und ein unschlagbarer Preis. Durch eine fortlaufenden Nummer wird jedes Exemplar zum Unikat.
Aufgrund der wachsenden Popularität von E-Rädern liegt die Fokussierung für die Kollektion 2012 auf dem Ausbau der Elektrorad-Palette. Hercules kündigt dafür eine Modellreihe »Emove« an für die Zielgruppe der sportiven Fahrer. Es soll auf der ION-Technik der Konzernschwester Sparta basieren und auf der Eurobike vorgestellt werden.