So sollen im kommenden Jahr weitere 1.000 E-Schwerlast-Räder für den europäischen Markt produziert werden. Bis dato kommen diese in London, Stockholm, Tallinn, Vilnius, Antwerpen, Kopenhagen, Genf und Kiel zum Einsatz.
Laut der Estonian Investment Agency (EIA) – einer Regierungsbehörde, die ausländische Investoren nach Estland lotsen soll und sie auch bei der Suche nach dortigen Geschäftsmöglichkeiten unterstützt – wurde besagte Seed-Runde von SmartCap, Jaan Tallinn’s Metaplanet, Specialist VC, Sunly und einer Gruppe von Angel-Investoren angeführt. Darüber hinaus erhielt das Start-up einen Zuschuss von 300.000 Euro von der heimischen Stiftung Enterprise Estonia, die sich für die Entwicklung der estnischen Wirtschaft einsetzt.
Die Investition des sich auf umweltfreundliche Start-ups konzentrierenden SmartCap Green Fund wurde unter anderem durch die Mittel von NextGenerationEU (einem Konjunkturprogramm der Europäischen Union) ermöglicht. Um die Finanzierungsmöglichkeiten für estnische GreenTech-Unternehmen zu verbessern, wurden bis 2026 über Fonds und Direktinvestitionen des SmartCap Green Fund 100 Millionen Euro bereitgestellt.
Vok Bikes hat bereits B2B-Partnerschaften mit bekannten Unternehmen wie der Lebensmittel-Lieferplattform Wolt, Mietflotten-Anbieter Donkey Republic, die virtuelle Lebensmittel-Plattform Mathem, der Essens-Lieferdienst Foodora und dem estnischen Postdienst Omniva geschlossen. Zudem surrte letztens ein UK-Unternehmen mit einem neuen Vok-Modell los, das den fünffachen Laderaum bietet – und somit laut Anbieter das Interesse »multinationaler Frachtunternehmen und großer E-Commerce-Unternehmen« weckte.
Gegenüber dem Online-Plattform Tech.eu erklärte Vok Bikes-CEO Indrek Petjärv, dass es ein perfekter Zeitpunkt für den Markteintritt in ganz Europa sei – weil es bisher keine etablierten Marktführer im Segment der Heavy-Duty E-Lastenräder gibt.
Überhaupt hat das im Vergleich kleine Land Estland bei intelligenten Mobilitätslösungen für die letzte Meile die Nase vorn: Cyber-Couriers von Unternehmen wie die autonomen Lieferfahrzeug-Anbieter Starship Technologies und Clevon sind bereits auf den Bürgersteigen der Städte von Tallinn bis Viljandi unterwegs. Zudem wächst der B2B-Lastenrad-Markt derzeit nicht nur in Estland, sondern in ganz Europa.
Was Vok Bikes laut Eigenangaben von Mitbewerbern unterscheidet: der Fokus auf individuelle Entwicklungen. Die Esten setzen nicht auf Teile von der Stange, sondern investieren »von den Batterien bis zum Bremssystem« gezielt in die individuelle Anpassung verschiedener Aspekte seiner E-Cargobike-Modelle.
»Dank dieses Ansatzes konnte das Unternehmen die Gesamtbetriebskosten und die Wartungsintervalle senken, was die Fahrräder für die Benutzer kostengünstiger und praktischer macht«, heißt es dazu in einer EIA-Meldung. Außerdem seien die Bikes – Stichwort Sicherheit – mit einzigartigen elektronischen Fahrhilfen und fortschrittlichen Funktionen wie einem ABS-Bremssystem und einer Traktionskontrolle ausgestattet: »Dies gewährleistet die Sicherheit von Kurieren und Fahrern und trägt dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis im Bereich der Mikromobilität Rechnung.«
Mehr Info zu den Vok-Schwerlast-Rädern über www.vokbikes.com.
Text: Jo Beckendorff