Der Flugzeugbau- und Rüstungskonzern European Aeronautic Defence and Space Company (kurz EADS) hat mit Hilfe seiner laut eigenen Angaben „revolutionären ALM-Technologie“ ein aus Nylonpulver gewachsenes Fahrrad gebaut. „ALM“ steht für „Additive Layer Manufacturing“. Dabei handelt es sich um ein von EADS-UK entwickeltes und dem 3D-Druck ähnlichen Verfahren. Für das Fahrrad-Design habe man computerunterstützte Designsoftware (CAD) genutzt und dann das Produkt mit Hilfe eines laser-gesinterten Prozesses fertig gestellt.
Dazu EADS-UK Chief Executive Robin Southwell in einer Pressemitteiliung: „Das ‚Airbike’ ist ein fantastisches Beispiel für allerbeste britische Innovationen. Unser Team in Bristol beinhaltet Topp-Ingenieure, die immer wieder an den Grenzen des technisch Möglichen arbeiten. Ich denke, dass die ALM-Technologie einen Paradigmenwechsel darstellt.“
Das beim „Airbike“ zum Einsatz kommende Nylon sei genauso stabil wie Stahl oder Aluminium. Mit ihm könnten selbst komplexe Objekte mit beweglichen Teilen gebaut werden (z.B. auch Laufräder, Kugellager etc.).
In der Luftfahrt kommt die ALM-Technologie gezielt bei stabilen Bauteilen zum Einsatz, die deutliche leichter sein müssen als mit anderen Fertigungstechnologien und –prozessen gefertigte Bauteile. Laut EADS-Angaben fallen ALM-gefertigte Bauteile bis zu 65 Prozent leichter aus. Somit können zumindest in der Luftfahrt Treibstoffkosten reduziert werden. „ALM“ sei allgemein gesehen aber für alle Produkte interessant, bei denen es auf Stabilität und Leichtigkeit ankommt.
Natürlich wird das präsentierte Fahrrad nicht in (Massen-)Produktion gehen. Bei „Airbike“ handele es sich ausschließlich um eine Technologiedemonstration. Mehr dazu unter www.eads.com (Stichwort „Airbike“).
– Jo Beckendorff