Die beiden europäischen Fahrradverbände ECF und ETRA haben eine offizielle Willenserklärung zur Zusammenarbeit auf EU-Ebene unterzeichnet. Beide Verbände – sowohl der europäische Radlerverband ECF als auch der europäische Zweirad-Fachhandelsverband ETRA – denken, daß „der Zeitpunkt für mehr politischen Druck auf die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Europa-Rat in Sachen Fahrrad-Promotion besser ist als je zuvor“. Mit Blick auf Themen wie Infrastruktur, Verkehrssicherheit, Steuern, Produktqualität etc. müsse die Lobbyarbeit intensiviert werden.
Sowohl ECF als Interessenvertretung von 41 nationalen Radlerverbänden aus 31 europäischen Ländern (Mitgliederzahl: 500.000) als auch ETRA als Interessenvertretung von sieben nationalen Zweirad-Fachhandelsverbänden (die circa 5.000 Fachhandelsbetriebe mit einer Beschäftigtenzahl von um die 11.500 hinter sich wissen) hatten 2005 erste Kontakte zueinander aufgebaut. 2006 traf man sich bereits vereint mit einigen dem Thema Fahrrad zugeneigten EU-Parlamentariern. Aus diesem Meeting entstand auch die Idee, künftig gemeinsam in Sachen Fahrrad bei der EU vorzusprechen.
Beide Verbandspräsidenten – Manfred Neun auf ECF- und Nigel Hill auf ETRA-Seite – freuen sich auf die Kooperation, die aber nicht irgendwann zu einem Zusammenschluß führen soll. Beide Organisationen wollen weiterhin unabhängig bleiben. „Energiekrise, Mobilität, Umweltschutz und Gesundheit sind Themen, die derzeit jeden Tag von den Medien aufgegriffen werden. Der Druck der Medien geht Hand in Hand mit einem wachsenden öffentlichen Bewußtsein für diese Themen. Diese Entwicklung wird ohne Zweifel von den europäischen Autoritäten zur Kenntnis genommen. Wir wollen die Interessen unserer Mitglieder bei den künftigen Beschlüssen der EU-Autoritäten in die Waagschale werfen…die Partnerschaft mit ECF wird uns noch viel effektiver auftreten lassen,“ erklärt ETRA-Chef Nigel Hill. Und ECF-Präsident Manfred Neun meint: „Wir glauben, daß das Thema Fahrrad mit Blick auf den derzeitigen Klimawandel stark wachsen wird…unsere Organisationen werden sich weiterhin stark für die Interessen der Fahrradfahrer einsetzen…wir werden in diesem Jahr, in dem der internationale Velo-City-Kongress in München Station haben wird, eine Liste von Pro-Fahrrad-Forderungen an politische Vertreter und Organisationen überreichen.“
– Jo Beckendorff –