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Eco-Update: Digitalbranche bleibt trotz Krisen auf Wachstumskurs
Laut Eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. hat die anhaltende Inflation und die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs die wirtschaftliche Erholung der Internetbranche in Deutschland verzögert. Dennoch sei bis 2025 mit einem steigenden Umsatzniveau bis etwa 280 Milliarden Euro zu rechnen. Dieser positive Prognosen-Update des Branchenmonitors beruht laut den dahinterstehenden Machern Eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) unter anderem auf der rasanten Entwicklung im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI).
Foto: Eco

»Jetzt ist die Zeit, in der Deutschland seine Innovationskraft unter Beweis stellen und mithilfe von Künstlicher Intelligenz mittelfristig deutliche Wachstumseffekte generieren kann«, erklärt der Eco-Vorstandsvorsitzende Oliver Süme, »die schnelle Implementierung auf der Basis von KI sichert langfristige Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich und trägt zum Erreichen von Wachstumszielen bei.«
Da die Inflation länger anhält und sich die wirtschaftliche Erholung bis zum dritten Quartal 2023 verzögert, mussten allerdings zuvor die Wachstumsraten für die Jahre 2022 und 2023 nach unten korrigiert werden. Für 2024 bis 2025 versprechen die Analysen aber eine Rückkehr zum Wachstum – »unter anderem getrieben durch den weiteren Anstieg der Verbraucherausgaben und Reallöhne und unterstützt durch aktuelle Entwicklungen und technologische Fortschritte, die auf Künstlicher Intelligenz basieren«.
KI als Teil der Lösung für eine nachhaltige Wirtschafts-Transformation
Daher korrigieren die Analysten ihre aktuelle Wachstumsprognose leicht nach oben. Nun gehen sie von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 14 Prozent aus (gegenüber in 2022 prognostizierten 12,2 Prozent) aus. In die Analyse flossen sowohl allgemeine makroökonomische Trends als auch spezifische Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der Internetwirtschaft ein. KI könne durch eine Fokussierung auf nachhaltige Datenquellen und Infrastrukturen dabei helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. »Die Internetwirtschaft ist Teil der Lösung für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Die Politik darf die Innovationspotenziale von KI nicht im Keim ersticken«, meint Süme.
Für 2024-205 erwarten die Experten eine Rückkehr zu Wachstumsraten von 10 bis 11 Prozent. Laut ADL-Partner Lars Riegel hat KI einen weiteren Meilenstein erreicht und bereits damit begonnen, die meisten Branchen signifikant zu transformieren. Um Innovationen zu beschleunigen, erwartet er vermehrt öffentliche und private Investitionen in KI.
Laut Analyse könne KI-gestützte Arbeit in Deutschland die Produktivität jährlich um 0,8 bis 1,4 Prozent erhöhen. Mit LLMs (Large Language Models) könnten bereits heute 15 Prozent aller Arbeitsaufgaben schneller und bei gleicher Qualität erledigt werden. Dieser Anteil könnte zukünftig sogar auf 56 Prozent anwachsen.
Services & Applications
Die höchsten Wachstumsraten sind laut Branchenmonitor für das Branchensegment »Services & Applications« zu erwarten. In diesem sogenannten »Layer 2« des Eco/ADL-Schichtenmodells der Internetwirtschaft beschleunigt die Einführung von KI bei Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS)-Firmen das mittel- und langfristige Umsatzwachstum. Dies führe von 2020 bis 2025 zu einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 19,4 Prozent.
Cyber Security
Mit dem Branchensektor »Services & Applications« wachse auch das dazugehörige Segment »Cyber Security« – und zwar von 11 Milliarden Euro Umsatzvolumen in 2023 auf 13 Milliarden bis 2025.
»Sichere digitale Infrastrukturen sind die Grundlage für weiteres Wachstum der Internetwirtschaft. Die IT-Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von Netzen und IT-Diensten muss systematisch gestärkt und ausgebaut werden. Daher ist es wichtig, dass die Politik gemeinsam im Dialog mit Anwendern und Anbietern einen gemeinsamen Ansatz für mehr IT-Sicherheit verfolgt«, sagt Eco Vorstand IT-Sicherheit Prof. Dr. Norbert Pohlmann.
Rechenzentren sind Treiber nachhaltiger Digitalisierung
Nicht nur KI zahlt auf die Nachhaltigkeitsziele ein. Indem Rechenzentren immer energieeffizienter werden und zugleich Abwärme zum Beheizen von Wohn-, Büro- und Industriegebäuden zur Verfügung stellen, würden sie laut Analyse auch einen deutlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.
»Als Rückgrat der Digitalisierung sind Rechenzentren das Fundament einer zukunftsweisenden und digital souveränen Industrie«, erklärt der stellvertretende Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen und Senior Vice President und Managing Director Digital Realty DACH Volker Ludwig, »die Branche investiert in die Modernisierung bestehender wie auch in den Bau neuer Rechenzentren, um der nachhaltigen Digitalisierung Raum zu geben. Ressourcenschonung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Die Nutzung von Abwärme und Strom aus erneuerbaren Energien sind zwei wesentliche Schritte auf dem Weg zur noch nachhaltigeren Branche.«

Text: Jo Beckendorff/Eco

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