Einsteigen statt Aufsteigen

Auf den Bad Kissinger Gesundheitstagen wurde das innovative Fahrrad prämiert.

Hermann Popp führt konsequent zu Ende, was die Erfinder des Damen-Fahrrades angefangen haben. Der Diplom-Ingenieur aus Schweinfurt beseitigt die Aufstiegs-Probleme der Fahrrad-Fahrer. Sein Ziel ist Sicherheit und Fahrkomfort und dazu braucht es keinen linken Fuß auf der einen Pedale, während das rechte Bein mehr oder weniger schwungvoll über den Sattel gewuchtet wird, um losfahren zu können.
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Hermann Popps Citytourer »Millennium« beseitigt alle Probleme beim Aufsteigen, denn in Popps Citytourer steigt man ein. Es gibt kein Unterrohr, kein Trittbrett, nichts zum Übersteigen. Einsteigen, aufsitzen, los geht’s. Der Rahmen wird auf Oberschenkelhöhe rechts am Fahrer vorbeigeführt. Optisch gewöhnungsbedürftig, aber statisch perfekt und ohne negative Schwerpunktverlagerung hat der Rahmenbauer Ludwig Nusser aus Grafenrheinfeld Popps Idee umgesetzt.
Vorgestellt hat Hermann Popp den Citytourer »Millennium« bei den Bad Kissinger Gesundheitstagen, wo er sich wie Schauff, riese & müller, wie der Veloladen in Bergisch-Gladbach, wie die insgesamt 16 Hersteller mit Tourenrädern, Liegerädern, Sessel- und Pedersen-Rädern um das Prädikat »Bad Kissinger Gesundheitsfahrrad 2000« beworben hat. In einer bundesweiten Ausschreibung wurden alle namhaften Fahrrad-Hersteller und zahlreiche Erfinder ermuntert, ihre Produkte bei den Gesundheitstagen einer Jury zu präsentieren, zu der Dr. Willy Zink, Maschinenbauingenieur, Orthopäde und Chefarzt der Frankenpark Klinik in Bad Kissingen gehörte, Diplom-Ingenieur Hans Straßl, der Oberkonservator Straßenfahrzeuge Landverkehr des Deutschen Museums in München, Norbert Grigat von der »Aktion Gesunder Rücken e.V.«, Fahrrad-Sachverständiger Ernst Brust aus Schweinfurt und Extrem-Radsportler Hubert Schwarz, der als lebendes EXPO-2000-Projekt für die Deutsche Post in 80 Tagen 27.000 Kilometer um den Globus radelt.
Im Mittelpunkt der Ausschreibung stand nicht nur das Fahrrad mit seinen besonderen Techniken, sondern der Nutzen des Rades für die individuellen und spezifischen Wünsche und Probleme des aktiven Radfahrens ab der Lebensmitte. Es geht darum, ein Fahrrad nach Maß zu finden, das die Altersgruppe motiviert, sich trotz oder gerade wegen der vorhandenen Handicaps wieder oder noch mehr dem Radfahren zuzuwenden und dabei Freude an der eigenen Mobilität zu vermitteln. In die Bewertung gingen die Zweckmäßigkeit, Sicherheitsaspekte und Design-Gesichtspunkte ein, wobei die Eignung des Rades für die Zielgruppe im Vordergrund steht.
Popps Millennium-Fahrrad wiegt übrigens 16 Kilogramm und es soll in Serie je nach Ausstattung zwischen 1.000 und 2.000 Mark kosten.
Im kommenden Jahr soll der Wettbewerb um einen Innovationspreis ergänzt werden, der mit einer stattlichen Summe dotiert ist, um der Fahrrad-Industrie einen zusätzlichen Anreiz zu geben.

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