Die IBH Retail Consultants kommen in ihrem monatlichen Einzelhandels-Klima für den Juli auf sehr positive Werte.
Ein Gesamtindex von 118,3 markiert einen absoluten Spitzenwert über Jahre, nur im April 2007 wurde ein annähernd hoher Wert erreicht. Besonders bemerkenswert: in vergangenen Hochphasen wurde der Index vor allem durch den Optimismus in den Alten Bundesländern getragen, diesmal liegt der Index mit 115,7 Punkten in den Neuen Bundesländern nur unwesentlich unter dem absoluten Rekordwert von 119,1 im Westen. Die Schere bei den Beurteilungen zwischen Ost und West hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter geschlossen – die Landesteile liegen nur noch 3,4 Punkte in ihren Beurteilungen auseinander.
Die aktuelle Lage in der Branche wird von 37 Prozent der Befragten als gut oder sogar sehr gut bezeichnet, dies ist eine Steigerung von 10 Prozentpunkten gegenüber der Juni-Befragung. Leicht zurückgegangen ist die Zahl der Einzelhändler mit einer negativen Entwicklung – mit 17 Prozent verzeichnet diese Gruppe einen Rückgang um einen Prozentpunkt. Speziell die Lage des eigenen Unternehmens wird von fast der Hälfte der Befragten als gut oder sehr gut bezeichnet, eine Verbesserung von 9 Prozentpunkten.
Auch die Umsatzsituation gibt Anlass zu weiterem Optimismus: Fast jeder Zweite kann auf Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat zurückblicken, im Osten mit 54 Prozent der Einzelhändler gegenüber 33 Prozent im Vormonat sogar deutlich mehr als im Westen, wo mit 43 (Vormonat 31) Prozent nicht ganz so hohe Verbesserungen erzielt werden konnten.
Diese Ergebnisse beflügeln auch die Erwartungen für die weitere Entwicklung in den nächsten sechs Monaten. Der Anteil der Befragten mit höheren Umsatzerwartungen im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten steigt weiter um 3 Prozentpunkte auf 33 Prozent, nur noch 18 Prozent erwarten Umsatzrückgänge. Noch positiver sind die Entwicklungen bei den Gewinnerwartungen: Weniger als ein Viertel der Befragungsteilnehmer geht von niedrigeren Gewinnen in den nächsten 6 Monaten aus – dies ist ein Rückgang um 10 Prozentpunkte – während fast ein Drittel mit positiven Erwartungen in die Zukunft blickt, immerhin eine weitere Steigerung um 6 Punkte. Im Optimismus unterscheiden sich die Einzelhändler in Ost und West hierbei nicht, lediglich die Zahl der Pessimisten ist im Osten um 7 Prozentpunkte höher.
Nennenswerte Abweichungen ergeben sich aber nach wie vor in der Einschätzung der regionalen Arbeitsmarktentwicklung. In den Neuen Bundesländern wird sie noch von fast einem Drittel als schlecht oder sehr schlecht beurteilt, in den Alten Bundesländern sehen knapp ein Fünftel die Arbeitsmarktentwicklung als schlecht oder sehr schlecht. Ein Drittel im Westen geht von einer guten Entwicklung aus, während im Osten nur 19 Prozent dieser Ansicht sind. Die Einschätzungen der bundesweiten Arbeitsmarktentwicklung liegen dann wieder näher zusammen. 27 Prozent der Einzelhändler im Westen beurteilen die Entwicklung als gut, während 30 Prozent der Befragten im Osten dieser Ansicht sind. Auch die Zahl der Pessimisten liegt mit 19 Prozent im Osten und 16 Prozent im Westen nahe beieinander.