Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der slowenische Fahrradproduzent Rog Kolesa bereits am 2. August in seine dritte Insolvenz geschlittert. Laut einer Meldung der von der slowenischen Handelskammer herausgegebenen „Slovenia Business Week“ vom 22. August hat das Management der Elan-Tochter jetzt eine 90-Tage-Frist, einen annehmbaren Finanzierungsplan für eine umfangreiche Umstrukturierung vorzulegen.
Wie aus dem Elan Group Management zu hören ist, wird es bei Rog Kolesa auf jeden Fall irgendwie weiter gehen. Der Bikeanbieter wird das Geschäft inklusive Produktion keinesfalls komplett einstellen. Wie es genau weitergehen soll, wird auf einem am 31. August einberufenen Shareholder-Meeting entschieden.
Rog Kolesa sitzt in Ljubljana und baut hauptsächlich Fahrräder unter dem Markennamen Rog für den heimischen Markt. Insider sehen in Rog „den slowenischen Kettler“. Vor einigen Jahren startete man mit der Präsentation hochwertiger Fahrrad-Rennboliden unter dem Markennamen Elan Bikes durch. Mit ihnen wollten die Slowenen dem internationalen Markt zeigen, daß sie auch feine High-end-Maschinen aus heimischer Entwicklung bauen können. Leider sei es dabei – bedingt durch wechselndes Management? – zu einigen falschen Marketing- und sonstigen firmeninternen Entscheidungen gekommen, die viel Geld gekostet hätten.
Speziell das Verkaufsjahr 2004 wäre für den Fahrradbauer sehr schlecht gelaufen: Der Verlust lag bei 3,55 Millionen Euro. Das aktuelle Geschäft habe sich mit Blick auf neu erschlossene westeuropäische Märkte besser entwickelt. Kritisch gesehen wird hingegen die einstige Entscheidung, den Namen von Rog in Elan Bikes und dann wieder in Rog Kolesa geändert zu haben. Dieser Schritt habe das Unternehmen in seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit ganz klar und deutlich negativ beeinflußt.
– Jo Beckendorff –