Erstmals fand die diesjährige E-Mobilitätsmesse des externen Messeorganisators MunichExpo Veranstaltungs GmbH in diesem Jahr nicht mehr unter ihrem bisherigen Namen eCarTec, sondern eMove360° Europe statt. Letzte Woche belegten vom 18. bis 20. Oktober (Dienstag bis Donnerstag) 356 Aussteller aus 28 Ländern zwei Hallen des großen Münchener Messegeländes. Der RadMarkt hat sich für Sie auf der jungen B2B-Messe umgeschaut.
Was auf der diesjährigen Messe sofort auffiel: Der bisherige Name eCarTec ist weiterhin stark im Markt vertreten – und war hier und dort auf dem Messegelände anzutreffen. Auch in den Gesprächen mit Ausstellern und Fachbesuchern tauchte der alte Name immer wieder auf.
Dabei hatte MunichExpo die Namensänderung und die dahinter stehende Strategie bereits im ersten Quartal des Jahres auf vielen Kanälen kommuniziert. Laut Munich Expo PR- und Award-Manager Holger Neumann (Bild unten) steht der neue Name »eMove360° Europe – International Trade Fair for Mobility 4.0 – electric – connected – autonomous« für die Neuausrichtung dieser Veranstaltung.
Neuer Name, mehr Möglichkeiten
»Wir haben für unsere Neuausrichtung bewusst auf einen neuen Namen gesetzt, weil der bisherige Name eCarTec für diese Messe zu eng gefasst ist. Er begrenzt diese Veranstaltung zu sehr auf den klassischen PKW. Der Trend dieser Messe läuft aber immer mehr Richtung Nutzfahrzeuge. Deshalb haben wir uns entscheiden, den Namen unseres eigenen Magazins eMove360° auch für unsere Messe ins Spiel zu bringen», erklärte Neumann dem RadMarkt in München.
Die unter dem Dach der eMove360° Europe surrenden Themen eCarTec (»internationale Leitmesse für Elektro- und Hybrid-Mobilität«), sMove360 (»internationale Fachmesse für vernetztes und autonomes Fahren«) sowie Materialica (»internationale Fachmesse Lighweight & Interior Design for New Mobility«) würden weiterhin bestehen bleiben.
Quo vadis eCarTec?
Das könnte sich allerdings im kommenden Jahr ändern. Ganz geräuschlos ist die Namensänderung nämlich nicht über die Bühne gegangen. Nachgehakt bei Simmy Schnabel, dem zweiten Vorsitzenden des Brennstoff-Zellen-Verbands Deutschland e.V. (BZV-D) und Mitglied im Ausstellerbeirat der eCarTec – habe Messe-Macher MunichExpo 2016 die Lizenz zur weiteren Durchführung von eCarTec verloren. Markeninhaber von eCarTec sei er (Simmy Schnabel). Lizenzgeber sei VV-Schnabel. Die Entscheidung von VV-Schnabel, wo die eCarTec ab 2017 weiter in Lizenz laufen wird, würde Ende diesen Jahres getroffen.
Wie auch immer: Was sich auf der seit 2009 laufenden B2B-Messe – die lange auf ihre große Zündung wartete – in diesem Jahr endlich heraus kristallisierte, ist die neben E-Nutzfahrzeugen hohe Anzahl an Ladestation- bzw. –säulen-Anbietern. Dieser große Bereich passt laut Neumann »hervorragend zu Nutzfahrzeugen«.
E-Bike: Kaum ein Thema
Was das Thema E-Bike betrifft, war die eMove360° Europe allerdings nicht in der Lage, von dem Aus der bis 2013 ebenfalls in München stattfindenden Ispo Bike zu profitieren. Hier und da waren einige E-Tretroller, E-Bikes und E-Scooter zu sehen. Sie spielen auf dieser Messe aber nur eine untergeordnete Rolle. Somit wurde auch der einst von MunichExpo kreierte Bereich eBikeTec still und leise wieder aufgegeben. Auch die Hoffnung, mit ExtraEnergy und seinem Testparcour E-Bike-Anbieter anzulocken, ist nicht aufgegangen. ExtraEnergy war in diesem Jahr nicht mehr auf dieser Messe vertreten. Vielleicht hängt das auch mit der Überschneidung der Taichung Bike Week (TBW) zusammen.
Zielrichtung stimmt
Immerhin scheint nun die Zielrichtung der jungen eMove360° Europe. Mit den Themen Ladeinfrastruktur und Nutzfahrzeugen scheint sie ihre Marschrichtung gefunden zu haben. Die einstige Hoffnung, namhafte PKW-Anbieter mit »e« auf diese Veranstaltung zu locken, wurde wohl mit dem Wegfall des Namens eCarTec auch ad acta gelegt.
2017 wird die eMove360° Europe laut Neumann »als eine Messe mit gleichbleibenden Ausstellungsbereichen vom 17. bis 19. Oktober laufen«.
Mehr Info zu dieser Messe unter www.emove360-expo.com.
Text/Fotos: Jo Beckendorff