Den letzten beißen nicht immer die Hunde – dem kann vielmehr auch die Gunst des Marktes zulachen: Specialized wusste genau, was es auf dem weiten Tummelfeld der E-Bike-Anbieter noch nicht gibt: Mit dem Turbo wird nun ein Speedbike lanciert, wie es in der Tat seinesgleichen sucht.
Specialized war der letzte Big Player ohne Pedelec – da musste er sich zum Markteintritt schon etwas besonderes einfallen lassen. Einmal von der Präsentation: Nicht einfach auf der Eurobike, sondern mit einem Global Launch: Calatravas futuristische Stadt der Künste und Wissenschaft in Valencia gab den exklusiven Rahmen.
Dann von der Technik: natürlich konnte es »not just another« sein, etwa der 39. Bosch-Motor. Weil dieses E-Projekt vom neuen Schweizer R & D Office in Cham entwickelt wurde, lag der Weg zu einem Schweizer Hersteller nahe: Ortlinghaus. Allerdings ließen die Specialized-Ingenieure so viel eigenes Know how einfließen, wie das kaum eine andere Marke tun konnte.
Das Resultat ist ein überzeugender Wurf: Die Komponenten sind so schlank integriert (insbesondere die Batterie im Unterrohr) und die Unterstützung ist so kräftig wie kaum bei einem Mitbewerber. Es gibt denn auch nur eine schnelle 45-km/h-Version, getreu Mike Sinyards Credo »Fast is sexy«. Nomen est omen: Turbo war denn auch der adäquate Name. Damit konnte der Specialized-Chef sogar seinen Gesinnungswandel legitimieren: »Pedelecs are still not our business – but Turbo is …« Dass es eben kein Mountainbike ist, wie das allgemein erwartet worden war, hat Produktmanager Marc Faude schnell erklärt: »Ein 23-kg-Mountie passt einfach nicht in unsere Performance-Philosophie!«
Das Turbo wird ab Mitte April vorerst exklusiv bei 50 Händlern weltweit zu sehen sein (24 im deutschsprachigen Raum; 6 in der Schweiz). Ausgeliefert wird es ab Sommer, zum Preis von 5.499 Euro oder 6.799 Schweizer Franken.
Text/Foto: Peter Hummel