• Home
  • Nachrichten
  • Erhard Büchel verstorben – Branche trauert um einen Visionär

Erhard Büchel verstorben – Branche trauert um einen Visionär
Die Fahrradbranche nimmt Abschied von Erhard Büchel. Wie der Teilehersteller Büchel heute mitteilt, ist der Firmenchef am 12. Mai nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben. Die Branche wird ihn als herausragenden Unternehmer und Visionär in Erinnerung behalten, der ein beeindruckendes Lebenswerk geschaffen hat – nicht nur durch den Aufbau und die Entwicklung seines erfolgreichen Familienunternehmens, sondern auch durch sein Engagement für die Fahrradindustrie in den Verbänden auf nationaler, europäischer und weltweiter Ebene.
Erhard Büchel, ein Vordenker der Fahrradindustrie, ist am Sonntag im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.Foto: Marius Auth

Erhard Büchel wurde am 17. Februar 1953 in Fulda geboren und trat im Alter von 23 Jahren die Leitung der Büchel GmbH & Co. Fahrzeugteilefabrik KG an, die sein Vater im Jahr 1920 gegründet hatte. Seine Ausbildung in Maschinenbau und Betriebswirtschaft an der Technischen Universität Darmstadt bildeten die Basis für sein Wirken im Familienbetrieb. Er führte die Firma mit großem Engagement und einer Kombination aus technischem Know-how und betriebswirtschaftlicher Weitsicht, die viele beeindruckte, zu zahlreichen Erfolgen.

Durch die Gründung eines Joint Ventures in China im Jahr 1985 ebnete Büchel seiner Firma einen Weg in den asiatischen Markt – ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 erwarb Erhard Büchel sofort die Produktionsstätte der Firmengründung zurück – Ausdruck seines starken Willens und seines Traditionsbewusstseins.

»Er wird als erfolgreicher Unternehmer, liebevoller Ehemann, fürsorglicher Vater und engagierter Förderer der Fahrradindustrie in Erinnerung bleiben. Sein Vermächtnis wird in den Herzen derer, die er berührt hat, weiterleben«, schreibt die Firma Büchel im Nachruf auf den verstorbenen Erhard Büchel.

Büchel hinterlässt seine Frau und vier Kinder. Seine älteste Tochter ist vor einem Jahr in das Unternehmen eingetreten. Sie werde »zweifellos sein Vermächtnis fortsetzen und die Werte und Ideale, für die er stand, bewahren«.

Engagierter Verbandsvertreter

Präsidium, Vorstand und Team des ZIV bekundeten ihre Trauer: »Wir verbinden mit Erhard Büchel Herzenswärme, Verbindlichkeit und Energie. Wir sind sehr traurig über seinen zu frühen Tod«, sagte Bernhard Lange, Mitglied des Präsidiums des ZIV. Die Firma Büchel ist seit 25 Jahren Mitglied im ZIV und seinen Vorgängerverbänden. Erhard Büchel war seit 2013 als Vertreter des ZIV Vize-Präsident und seit 2017 Präsident des europäischen Dachverbandes CONEBI. Bernhard Lange: »Erhard Büchel hat CONEBI massiv nach vorne gebracht. Er hat den Verband in Brüssel modern und professionell neu aufgestellt. Wir sind Erhard für die schier unerschöpfliche Energie und Kraft, die er in diese Arbeit gesteckt hat, sehr dankbar.«

2016 unterstützte Büchel die Gründung des Welt-Fahrradindstrieverbandes WBIA auf europäischer Seite. Vor allem mit seinen Führungsqualitäten und seiner vorausschauenden Denkweise leistete er der Fahrradindustrie in den Verbänden wertvolle Dienste. »Während seiner Amtszeit als unser geschätzter Präsident verkörperte er Integrität und Hingabe und hinterließ einen unvergesslichen Eindruck«, schreiben die CONEBI und WBIA in einem Nachruf. Mit seinem unermüdlichen Engagement habe Büchel einen Standard gesetzt.

Ihre Betroffenheit drückten unter anderen aus: die Conebi-Vorstandsmitglieder Pedro Araujo und Remco Tekstra, sowie für die WBIA-Mitgliedsverbände die Taiwan Bicycle Association, Bob Margevicius von People For Bikes, Yozo und Taizo Shimano für die Bicycle Association Japan und Aditya Munjal für die All India Cycle Manufacturers‘ Asscoiciation.

Wissen und Inspiration

Massimo Panzeri, Vorstandsmitglied von CONEBI, sagte: »Erhard war ein brillanter, aufgeschlossener und zukunftsorientierter Mensch. Ich bin sehr traurig, dass ich nun keine Ideen für die Zukunft mehr mit ihm teilen kann. Er hat unsere Branche mit Hingabe und Intelligenz durch fantastische und auch sehr schwierige Jahre geführt.«

Über die berufliche Sphäre hinaus habe sich Erhard Büchel durch seine Herzlichkeit und seine Fähigkeit, auf Menschen einzugehen, einen Platz in den Herzen all derer erobert, die das Privileg hatten, ihn zu kennen. »CONEBI und WBIA werden seine Großzügigkeit nie vergessen, mit der er sein Wissen weitergab, künftige Generationen inspirierte und andere dazu ermutigte, etwas zu bewegen.«

 

Schlagworte
Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern