Rolf Mohne, Chef von Eurobike-Macher Messe Friedrichshafen, hat es im Vergleich zu seinem Nachfolger Klaus Wellmann relativ leicht: Sein „Baby“ wuchs auch in der 15. Ausgabe auf neue Rekorde. Er hinterläßt seinem Nachfolger ein bestelltes Feld. Wie man diese Entwicklung künftig noch toppen kann, wird der Anfang nächsten Jahres in den Ruhestand gehende Mohne nicht mehr beeinflussen können. Jetzt „on top“ zu bleiben, ist Aufgabe des neuen und derzeit eingearbeiteten künftigen Messechefs Klaus Wellmann. Zusammen mit dem bereits flügge gewordenen jungen Eurobike-Projektleiter Stefan Reisinger und seinem Team ist nun die zweite Eurobike-Führungsgeneration gefordert.
Ziemlich naß und kalt präsentierte sich das Wetter am Vortag der Eurobike 2006 (31.8.-3.9.) in der Ferienregion Bodensee. Als sich aber die Pforten der 15. und bisher größten Eurobike öffneten, strahlte auch wieder die Sonne. Genau der richtige Abschied für Messechef Rolf Mohne. Der konnte die letzte Eurobike hoffentlich noch einmal so richtig genießen. Seine Bikemesse, die 1991 mit 268 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 14.000 qm begann, hat sich von einer ersten Trendmesse für Mountainbikes zur führenden und internationalsten Fahrradmesse weltweit gemausert. Heute sind alle Fahrrad-Kategorien komplett vertreten. Alle Neuheiten und Innovationen werden zuallererst in der „Ferienregion Bodensee“ präsentiert.
Auf dem traditionell vor der Messe stattfindenden Branchengespräch konnte Mohne sich mit Blick auf die Entwicklung der Eurobike noch einmal genüßlich zurücklehnen. Die Zahlen der Aussteller, der Fachbesucher und die Ausstellungsfläche sind kontinuierlich gewachsen: „Das gigantische Wachstum der Eurobike stößt an die Grenzen des Wachstums. Für die vorhandene Hallenfläche haben wir eine Warteliste.“
Der Zuwachs sei sowohl durch neue Aussteller als auch durch etablierte Aussteller, die mehr Fläche für sich benötigen, zu erklären. Zwei neue Hallen sind angedacht. Deren Finanzierung steht aber noch nicht. Somit wird sich dieses Projekt noch etwas hinziehen. Und ob diese neue Fläche für die auf der Warteliste stehenden Anbieter reichen wird, kann nur die Messegesellschaft selbst genau beantworten. Echte „Luxusprobleme“, mit denen sich die Friedrichshafener künftig herumschlagen – und um die sie andere Messen sicherlich beneiden….
Die Eurobike 2006 in Zahlen: Ein Aussteller-Plus von 2,7 Prozent auf 826, ein Ausstellungsflächen-Zuwachs von 4,5 Prozent auf 40.824 qm sowie ein Fachbesucher-Zuwachs von 6 Prozent auf 31.810 wurden gezählt. Die Fachbesucher kamen aus 76 Ländern (Vorjahr 69). Somit können auch die letzten Kritiker, die diese Messe als lokal und nur auf den deutschsprachigen Markt begrenzt einstufen, mit gegensätzlichen Fakten bombardiert werden.
Mehr zur Eurobike 2006 in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.
– Jo Beckendorff –