Nachdem Eurobike-Macher Fairnamic GmbH in den letzten Wochen eigenen Angaben zufolge »einen ersten Blick unter die Motorhaube der diesjährigen Eurobike-Premiere in Frankfurt am Main« (13. – 17. Juli) bekannt gegeben hatte, sprach der RadMarkt noch einmal im Nachgang mit Fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger über Themen, die über die bis dato kommunizierten Sektoren Logistik und Verkehrsanbindung hinaus gehen.
Was Reisinger vor allem am Herzen liegt: ja, mit der Bico und der ZEG hat man wieder beide Einkaufsverbände als Aussteller an Bord. Die werden an ihren Ständen sowohl einen eigenen Bereich für Mitglieder als auch einen für alle Messebesucher öffnen. Anders ausgedrückt: es wird auf der Eurobike keinen Stand geben, auf dem zahlenden Messebesuchern der Zutritt verwehrt wird. Mit diesem Hinweis richten sich Reisinger und Team gegen erste Händleraussagen, die mit Blick auf den vorgelegten Messeplan schon von einer Bico- und einer ZEG-Halle gesprochen haben. »Es gibt weder eine Bico- noch eine ZEG-Halle. Richtig ist, dass es eine Halle mit großem Bico-Stand und eine mit großem ZEG-Stand gibt«, stellt der erfahrene Eurobike-Manager klar.
Stichwort Preise
Was die Preispolitik in Frankfurt im Vergleich mit der in Friedrichshafen am Bodensee betrifft, richtet sich Reisinger direkt an die Aussteller: »Es wird keine politische Preissteuerung geben. Eurobike-Aussteller zahlen das, was auch Aussteller anderer Frankfurter Messen zahlen. Heißt nicht automatisch, dass es an allen Stellen teurer sein wird als in Friedrichshafen. Natürlich wird man hier und dort mehr bezahlen. Rechnet man aber die im Vergleich günstigeren Reisekosten sowie die aufgrund größerer Kapazitäten günstigeren Übernachtungsmöglichkeiten mit ein, wird der Gesamtbetrag des Messebesuchs für Aussteller sicherlich nicht wesentlich teurer ausfallen.«
Anmeldungen auf Rekordniveau
Was die bisherigen Standbuchungen dieser ersten Frankfurter Fahrrad- und Mobilität der Zukunft-Messe betrifft, schaut das Fairnamic-Team optimistisch nach vorne. Schon Ende Februar lagen die Anmeldungen auf Rekordniveau: »Das Interesse an der Eurobike und einem nach langer Zeit erstem Face-to-Face-Austausch ist riesig. Wenn alle kommen, werden wir das Westgelände der Frankfurter Messe vollumpfänglich brauchen.«
Falls doch noch ausgebaut werden müsste: kein Problem. Die auf dem Westgelände stehende Halle 9 (siehe dazu auch unten abgebildete Graphik) hat noch zwei Ebenen frei, die selbst noch kurzfristig belegt werden könnten.
Die Befürchtung, dass Aussteller aus Asien eine Anmeldung wegen Corona hinausschieben, scheint sich nicht zu bestätigen. »Das Interesse an der Eurobike in Asien ist schon wieder auf Vor-Corona-Niveau. Alle bekannten Anbieter aus Taiwan, China & Co. haben sich angemeldet«, versichert Reisinger.
Natürlich bleibt ein (Corona-bedingtes) Restrisiko. Unabhängig davon, wie sich das Virus und etwaige Mutanten weiterentwickeln – es wird zum Beispiel weiterhin bestehende Restriktionen wie Quarantäne-Maßnahmen geben, die sich viele Asiaten nach Rückkehr in ihrer Heimat stellen müssen. Aber auch hier ist das Fairnamic-Team optimistisch, dass es klappt und bestehende Quarantäne-Regeln bis Juli entweder komplett wegfallen oder zumindest heruntergefahren werden.
Allerdings stellt sich zum Zeitpunkt dieses Schreibens eine weitere Hürde in den Weg. Wegen der Ukraine-Invasion seitens Russlands sind derzeit alle Flugrouten über Russland gesperrt. Vorausgesetzt, dass sich bis Juli nichts ändert, werden vor allem asiatische Eurobike-Aussteller einen weiteren Anreiseweg auf sich nehmen müssen. Hier herrscht aber auch der Glaube, dass sich bis dahin alles zum Guten wendet.
Mehr Info in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 4/2022.
Text: Jo Beckendorff/Eurobike. Fotos: Messe Frankfurt/Eurobike