Österreichs führender Sportartikel-Einzelhändler Sport Eybl & Sports Experts AG tritt nach 42 Jahren aus dem streitbaren nationalen Sport-Einkaufsverband Intersport-Österreich aus und agiert selbstständig. Das Unternehmen werde künftig als Lizenznehmer der Marke Intersport agieren, teilte Intersport-Österreich mit. Ein dem entsprechender Vertrag wurde soeben für fünf Jahre abgeschlossen Über die Höhe der Lizenzgebühren wurden allerdings keine Angaben gemacht.
Grund für den Ausstieg seien die „seit vielen Jahren andauernden Reibereien über Stimmverhältnisse in der Genossenschaft, die nicht der Größe des Unternehmens entsprochen haben.“ Sport Eybl & Sports Experts AG mache mehr als die Hälfte des Umsatzes der gesamten Intersport-Österreich-Gruppe aus, sei mit Abstand größtes Mitglied und habe aber nur einen Bruchteil der Stimmrechte in ihren Händen gehabt.
Intersport-Österreich hat mit ihren 114 angeschlossenen Mitgliedern mit 300 Standorten im Wirtschaftsjahr 2006/07 einen Gesamtumsatz von 653,3 Millionen erzielt. Davon entfielen alleine 366 Millionen Euro auf den heimischen Marktführer Sport Eybl & Sports Experts AG.
Ein kurzer Blick zurück: 1999 fusionierte die 1991 gegründete sportliche Fachmarkt-Kette Sports Experts mit dem Traditionshaus Sport Intersport Eybl zur Sport Eybl & Sports Experts AG. 2001 expandierte die Austria-Sportkette Sports Experts sogar nach Deutschland. Während das Münchener Outlet aber bald wieder aufgegeben wurde, ist man heute noch immer mit einem Fachmarkt im deutschen Markt vertreten (nämlich in Regensburg). In der Heimat lenkt Sport Eybl & Sports Experts AG immer noch 18 großflächige Sport-Fachmärkte.
Zumindest von den Mengenverkäufen gilt Sport Eybl & Sports Experts AG derzeit als größter Fahrrad-Fachhandelsverkäufer der Alpenrepublik. Besonders gut läuft dort das Geschäft mit den Fahrrad-Eigenmarken von Intersport-Österreich Genesis und Taifun. Genesis gilt als meistverkaufte Fahrradmarke Österreichs. Beide nationalen Verbandsmarken sind für ihre preisaggressiven Angebote bekannt. Aufgrund der Stärke der nationalen Verbandsmarken konnte sich die internationale Intersport-Fahrradmarke Nakamura niemals so richtig in Szene setzen.
– Jo Beckendorff –