Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Situation des Fahrradhandels? Das hat Dienstrad-Anbieter JobRad GmbH in einer Anfang April durchgeführten Umfrage rund 6.000 Fachhandelspartner gefragt. Über 1.000 Fachhändler haben geantwortet und bestätigt: die Branche ist im vergangenen Jahr enorm gewachsen – und der Fahrradboom hält weiterhin spürbar an. Um dieses Wachstum langfristig abzusichern, halten die befragten Händler insbesondere eine verbesserte Radinfrastruktur für zwingend erforderlich.
Konkret wünschen sich die Befragten den vermehrten Ausbau geschützter Radwege, verkehrssicherer Kreuzungen sowie genügend Fahrrad-Abstellplätze im öffentlichen und privaten Raum.
JobRad schließt sich diesen Forderungen an und setzt sich dafür ein, dass sie auf politischer Ebene vorgetragen werden und in den Themenkreis der kommenden Bundestagswahl einfließen. »Hierfür stehen wir in direktem Austausch mit Bundestagsabgeordneten sowie Ministerien von Bund und Ländern«, erklärt JobRad-Gründer Ulrich Prediger, »zudem gestalten wir die Debatte als Mitglied des Bundesverband Zukunft Fahrrad mit, der sich als wichtiges Sprachrohr der Radbranche ins politische Berlin etabliert hat.“
Ziel der Verbandsarbeit ist unter anderem, das Dienstradleasing-Modell noch stärker im Gesetz zu verankern und so die Rahmenbedingungen für Arbeitgeber, Mitarbeiter und Fachhändler weiter zu verbessern.
Stolperstein Arbeitskräfte inklusive Azubis
Allerdings stellt die erfreuliche Umsatzsteigerung der Fachhändler im letzten Jahr – laut Umfrage verzeichnen rund zwei Drittel ein Umsatzplus von mehr als 25 Prozent – die Branche auch vor einige Herausforderungen. Mit der gesteigerten Nachfrage hat sich die Personalsituation in Werkstätten und Verkaufsräumen weiter verschärft. Laut JobRad-Umfrage fehlt es nicht nur an Fachkräften – bei jedem vierten Händler konnten auch Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Über die Hälfte der Befragten sucht aktuell einen oder mehrere Mitarbeiter für die Werkstatt oder den Verkauf.
Text: Jo Beckendorff/JobRad